Armbandwecker – das sind mechanische Uhren mit Alarm-Funktion. Genauer gesagt: Der Wecker dieser Uhren macht sich mit einer sanften Vibration am Handgelenk und einem – mehr oder weniger lauten – Klingelgeräusch bemerkbar. Ein sehr charmantes Feature, wie ich finde, das jede Armbanduhr gleich viel interessanter macht – und zudem noch nützlich ist.
Neben der aktuell sehr im Trend liegenden GMT-Funktion gehört der mechanische Alarm mit zu meinen liebsten Komplikationen bei Armbanduhren. Seien sie neu oder Vintage. Leider produzieren sie nur noch wenige Hersteller. Vielleicht liegt es an den aufwendigeren (teureren?) Werken, die nicht jeder Uhrenhersteller im Sortiment hat bzw. mal eben bekommen kann. Vielleicht liegt es aber auch an einer nicht vorhandenen Nachfrage. Was ich mir aber irgendwie nicht vorstellen kann. Wenn die GMT-Funktion ein Art Comeback feiern konnte, warum dann nicht auch der mechanische Alarm? Schließlich dürfte er im Alltag wesentlich nützlicher sein. Kurzum: In meinen Augen sind das einfach nur faszinierende Uhren, die wesentlich mehr Beachtung verdienen. Gern auch in Form von neuen Modellen.
Warum mich mechanische Uhren mit Weckfunktion so faszinieren? Vielleicht macht es dieses Video deutlich:
Noch Fragen? ;)
Mechanische Uhren mit Alarm – Tipps & Empfehlungen
Da ich im Laufe der letzten Jahre selbst drei dieser Armbandwecker in meiner Sammlung hatte, dachte ich mir, ich stelle sie Euch kurz vor. Dazu noch einige weitere Vintage- und neue Uhren. Und weil diese mechanischen Alarm-Uhren mitunter recht teuer sein können – ein paar tausend Euro sind überhaupt kein Problem -, möchte ich Euch zunächst ein paar erschwinglichere Vintage-Uhren vorstellen.
Wer nun aber nicht lange lesen möchte, der kann natürlich direkt hier nach diesen Uhren stöbern (ebay-Partnerlink/Werbung). Es gibt eine ordentliche Auswahl an – zum Teil sehr illustren – Modellen und (Vintage-)Designs.
Wer lieber ein paar konkrete Tipps und Empfehlungen haben möchte – hier meine Favoriten:
Seiko Bell-Matic – ein guter Einstieg in die Welt der Armbandwecker
Die Seiko Bell-Matic gibt es in zig Varianten. Zwei dieser Vintage-Uhren aus den 60er-70er Jahren waren mein persönlicher Einstieg in die Welt der Armbandwecker. Die leicht mitgenommene Uhr oben befindet sich noch immer in meinem Besitz – die zweite Bell-Matic unten habe ich einer guten Freundin überlassen. Für damals 80 Euro. Was ziemlich nett von mir war ;) – Nun ja, Sie wollte sie unbedingt haben, nachdem ich ihr von der Alarm-Funktion erzählt und sie ihr gezeigt hatte.
Es ist sowieso ein Phänomen: Wenn man den Alarm aktiviert und jemandem so eine Uhr zum ersten Mal in die Hand gibt, dann ist die Reaktion in circa 90 Prozent der Fälle ein Lächeln. Die Uhren machen einfach Spaß :)
Und so sieht meine „Ex-Uhr“ aus, die ich mir für ein paar Fotos noch einmal ausleihen durfte:
Ihr seht schon: Es ist charakteristisch für Uhren mit mechanischem Alarm, dass sie einen zusätzlichen Knopf, Drücker oder Krone haben, mit denen sich der Alarm ein- und ausschalten bzw. stellen lässt. Die Weckzeit stellt man bei der Bell-Matic übrigens über eine sich drehende Innenlünette ein (bei herausgezogenem Knopf). Bei dieser Uhr hat der Knopf bzw. Drücker sogar noch eine weitere Funktion: Das Datum lässt sich schnell und einfach per Knopfdruck verstellen. Respekt, Seiko! Denn eine solche Datum-Schnellverstellung ist bei Vintage-Uhren alles andere als selbstverständlich. Und erst recht nicht in einem Armbandwecker in diesem Preissegment – damals wie heute.
Mein Fazit zur Seiko Bell-Matic: Tolle Vintage-Uhren, die ziemlich viel Technik und Know-how für vergleichsweise wenig Geld bieten. Und man darf nicht vergessen: Seiko entwickelt und produziert seine Werke seit jeher „inhouse“. Andere Hersteller nennen das Manufakturwerk – und lassen es sich ziemlich gut bezahlen. Wer also preislich auf dem Teppich bleiben möchte (oder muss), der sollte sich mal die Seiko Bell-Matic in ihren zig Variationen (ebay-Partnerlink/Werbung) etwas genauer anschauen.
Hier die wichtigsten Infos im Überblick:
- Hersteller: SEIKO
- Modell: Bell-Matic
- Produktionzeitraum: Mitte 60er bis Ende 70er Jahre
- Werk: Automatik, Seiko 4005A (Datum), Seiko 4006A (Wochentag & Datum)
- Referenz der hier gezeigten Uhren: 4006-6031 und 4006-7002 (ebay-Partnerlinks/Werbung)
- Preis: circa 100-400 Euro auf ebay (Partnerlink/Werbung) je nach Modell und Zustand (Stand 2019)
Kommen wir zum nächsten Vintage-Armbandwecker – einer echten Schönheit.
Omega Memomatic – 70er-Jahre-Style at its best
Mehr 70er-Jahre bzw. Vintage-Stil geht kaum noch, oder? Das Zifferblatt, die Gehäuseform – einfach nur schön. Und eine Alarmfunktion gibt es auch noch oben drauf. Die Omega Memomatic musste ich unbedingt in meiner Sammlung haben. Genau in dieser Farbkombination: Mit grau-blauem Zifferblatt und dem orangen Sekundenzeiger. Es gibt noch einige weitere Zifferblatt-Varianten bzw. Farben und noch eine etwas „spacigere“ Gehäuseform (ähnlich Omega Flighmaster).
Doch zurück zu meiner Memomatic: Ich habe sie vor einigen Jahren für deutlich unter 1.000 Euro auf ebay gekauft. Das wird heute kaum noch möglich sein. Das Gehäuse im Top-Zustand, das Glas neu, einzig dem Zifferblatt und den Zeigern sieht man an, dass diese Uhr etwas älter ist. Was absolut OK ist – es ist nun mal eine Vintage-Uhr.
Und dann ist da noch das rotvergoldete Werk – typisch für alte Omega-Uhren:
Herrlich. Ich mag diese Werke. Das Besondere an diesem ist, dass man bei der Memomatic den Alarm minutengenau einstellen konnte. Anders als bei der Seiko Bell-Matic, bei der es nur so ungefähr geht. Das Ganze geschieht über einen zentralen und innenliegenden Drehring (siehe unten, oranger Pfeil für die Stunde) und eine sich ebenfalls drehende Scheibe (zwei orange Striche, Minuten):
Kommen wir zum Fazit: Grandioses Design und ein sehr schönes Werk. Leider sind diese Uhren etwas seltener und nicht ganz so leicht zu finden wie eine Bell-Matic. Und da es sich um eine Vintage-Omega handelt, leider auch recht teurer. Mit 1.500 Euro und mehr müsst Ihr rechnen. – Im Vergleich zu manch anderer alten Omega, zum Beispiel einer Speedmaster, aber immer noch recht erschwinglich. Und lasst es mich mal so so sagen: Der Kauf einer solchen Uhren könnte durchaus eine gute Idee sein. Die Memomatic wird – nach meiner bisherigen Erfahrung – eher teurer als günstiger ;)
Und hier die wichtigsten Infos im Überblick:
- Hersteller: Omega
- Modell: Memomatic
- Produktionzeitraum: 1969 bis in die 70er Jahre
- Werk: Automatik, Omega Kaliber 980 (Lemania 2980)
- Referenz: Omega 166.072
- Preis: ab circa 1.500 Euro (ebay-Partnerlink/Werbung) je nach Modell und Zustand (Stand 2019)
Soweit also die Vintage-Uhren aus meiner Sammlung, zu denen ich etwas sagen und zeigen kann.
Wer nun angefixt ist und sich noch mehr mechanische Alarm-Uhren anschauen möchte, für den habe ich noch einige Uhrenmarken und Modelle in petto.
Armbandwecker – ein paar weitere Tipps (Vintage & neu):
- Jaeger LeCoultre Memovox – auf ebay finden (Partnerlink/Werbung)
- Vulcain Cricket – auf ebay anschauen (Partnerlink/Werbung)
- Tudor Advisor – auf ebay finden (Partnerlink/Werbung)
- Fortis Alarm (div.) – auf ebay anschauen (Partnerlink/Werbung)
- Poljot Traveller – auf ebay finden (Partnerlink/Werbung)
Preislich liegen die Uhren oben im drei- bis vierstelligen Bereich. Natürlich könnt Ihr auch noch günstigere Armbandwecker auf ebay finden. Die tragen dann vielleicht keinen bekannten Namen – machen mitunter aber genauso viel Spaß. Wer selbst schauen möchte – hier entlang (ebay-Partnerlink/Werbung).
Und nicht vergessen, das Wichtigste beim Kaufen von Vintage-Uhren ist: Recherche, Recherche, Recherche. Ihr müsst die Uhr kennen, die Ihr da kauft. Je teurer sie ist, desto genauer. Und: Angebote bitte gut lesen, den Verkäufer (Bewertungen), die Bezahlmöglichkeiten (Paypal), den Versand (versichert) im Detail checken und erst kaufen, wenn wirklich alles passt.
Soweit also meine Tipps und Empfehlungen.
Und nun viel Spaß beim Stöbern nach Armbandweckern :)
Bildergalerie:
*Partnerlink/Werbung – was ist das?