Corum Bubble Disconnected – Limitierte LED-Uhr

Corum Bubble Disconnected LED
(Lesezeit: 7 Min.)

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Woran man erkennt, dass man ziemlich uhrenverrückt ist? Man kauft eine Uhr, die so gar nicht ins Beuteschema passt – und mit ihren 47 mm nicht einmal ans eigene (schmale) Handgelenk. Und genau so eine Uhr habe ich mir mit der Corum Bubble Disconnected vor kurzem in meine Sammlung geholt. Tja…

Zum ersten Mal live begegnete mir die Disconnected auf der Baselworld 2017, als ich bei Corum zu Besuch und im „Bubble Room“ war (hier der Baselworld-Artikel):

Zwischen all den anderen bunten Bubbles hätte man die Disconnected gut übersehen können. Denn sie ist einfach nur schwarz. Die roten Ziffern leuchten nur dann, wenn man die „Krone“ der Uhr drückt. Genau das tat ich auch und merkte gleich, dass mein Gesprächspartner etwas erstaunt über meine euphorische Reaktion war… Dazu müsst Ihr wissen, dass zwischen all den Luxusuhren, die in Basel präsentiert werden und für Begeisterung sorgen, eine LED-Uhr mit 70er-Jahre-Technologie nun wirklich nichts Besonderes sein sollte. – Aber dennoch. Meine Freude war groß (offenbar bin ich leicht zu erheitern) und mein Gesprächspartner meinte, wenn mir die Uhr gefällt und ich sie kaufen möchte, kann ich mich gern an Corum wenden. Da mir aber die Uhr mit ihren 47 mm zu groß erschien und ich auch sonst eigentlich keine LED-Uhr benötige, verneinte ich zunächst. Ganz nach dem Motto: „Lustig, aber was soll ich damit?“.

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Die Kurzfassung: Wenige Tage nach der Baselworld bestellte ich die Uhr. Anfang Juli hatte ich sie dann endlich in den Händen – und ein Grinsen und Schmunzeln im Gesicht. Die Uhr macht einfach Spaß. Und sie ist auf 999 Stück limitiert.

Ausgerechnet… eine Corum Bubble

Dass ich nun eine LED-Uhr kaufe, ist nicht das außergewöhnlichste an der ganzen Sache. Im Gegenteil, diese Uhren faszinieren mich seit jeher – erst recht, wenn es sich um Vintage-Uhren handelt. Dass es ausgerechnet eine Corum Bubble geworden ist – das ist das eigentliche Phänomen. Denn ich konnte mit diesen Uhren ursprünglich rein gar nichts anfangen. Zu ausgefallen erschienen mir anfangs das Gehäuse und die Zifferblatt-Designs. Und wer braucht schon eine 47-Millimeter-Uhr mit superdickem und gewölbtem Saphirglas unter der Hemdmanschette? Sofern die Corum Bubble denn überhaupt drunter passt. (Tut sie nicht – habe es ausprobiert.)

Die Bubble-Grundform – hier ein mechanisches mit unbeschichtetem Edelstahlgehäuse (Foto: Corum)

Warum auch immer, nach der Baselworld habe ich alle meine Bedenken über Bord geworfen und verspürte das dringende Verlangen, diese runde, schwarze und übergroße LED-Uhr mit dem dicken Glas in meiner Sammlung haben zu müssen… Interessant ist übrigens, dass ich nicht der einzige bin, der sich über seine eigene Kaufentscheidung wundert bzw. zu erklären versucht… In diesem Blogartikel stellt sich Ian Skellern von Quill and Pad folgende Frage: Why on earth did I buy a new Corum Bubble? Ich musste bei diesem Text mehrfach schmunzeln…

Ein paar Worte noch zum auffälligen „Bubble-Glas“: Angeblich soll das fast einen Zentimeter dicke Uhrenglas von der Rolex Deepsea Special inspiriert worden sein. Diese Tiefsee-Uhr sieht in der Seiteannsicht ziemlich grotesk und untragbar aus. Die Corum Bubble ist dann doch etwas gemäßigter und wohlgeformter. Und auch der Name „Bubble“ wird so manchem Vintage-Fan etwas sagen und eine Verbindung zur Kronen-Marke herstellen lassen: die „Bubble Back“ ist eine recht begehrte und gesuchte Vintage-Uhr.

Wie auch immer. Zurück zur Corum Bubble Disconnected – und warum sie Spaß macht:

Da ist zum einen der Retro-Aspekt, der mit der Uhr kommt. Große, rote LED-Ziffern leuchten einen an, wenn man nach der Uhrzeit schaut. Ein wenig erinnern mich die über einen Zentimeter großen Zahlen an Nixie-Uhren, die ich hier im Blog schon einmal vorgestellt habe. Oder an eben einen Radiowecker mit LED-Anzeige. – Zum Ablesen der Uhrzeit muss man, wie gesagt, die Krone drücken. Auch das ist herrlich retro und oldschool. Vor allem aber stromsparend. Denn die Batterie der Disconnected wäre ziemlich schnell leer, würde sie durchgehend leuchten. Auf diese Weise soll sie zwei Jahre halten.

Und dann ist da natürlich das gesamte Design der Uhr. Das Gehäuse ist auffällig, aber gelungen. Wie gut, erkennt man erst, wenn man einen zweiten und dritten Blick auf die Bubble wirft. In der Seitenansicht  (s. Foto oben) sieht man es besonders gut: Die stark abfallenden und gerundeten „Hörner“ des Gehäuses schmiegen sich ans Handgelenk und lassen vergessen, dass es sich mit ihren 47 mm um eine riesige Uhr handelt. Tatsächlich trägt sich die Disconnected eher wie eine Uhr mit 43 mm. Das ist für schmale Handgelenke zwar immer noch recht groß, die Uhr kommt aber keineswegs so wuchtig und martialisch daher, wie so manches „Ungetüm“ anderer Marken in dieser Größenordnung. Sicherlich ist das auch der runden (resp. „verspielten“) und simpel gehaltenen Formgebung der Corum Bubble geschuldet.

Corum Bubble Disconnected: Unboxing – wenn schon das Auspacken Spaß macht

Überhaupt spielen Design und Formen bei der Corum Bubble eine große Rolle. Sogar dann, wenn man diese Uhr auspackt. Ihr kennt es sicherlich von Apple-Produkten. Wenn das Auspacken des lang ersehnten Produktes zu einem eigenen kleinen Erlebnis wird. Nun, die Corum Bubble Disconnected steht dem in nichts nach – toppt es vielleicht sogar noch. Aber seht selbst:

Corum Bubble Disconencted - Limited Edition (999) - Box

Corum Bubble Disconencted - Limited Edition (999) - Box

Corum Bubble Disconencted - Limited Edition (999) - Box

Kann man machen, oder? Auf jeden Fall war ich beim Auspacken der Uhr positiv überrascht. Selten so eine schöne Uhren-Box gesehen, die man sich im Prinzip auch so irgendwo hinstellen könnte. Oder gleich mehrere… ;)

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Eine kleine Randnotiz: Als Uhrenblogger bekomme ich normalerweise Testuhren ohne Verpackung. Das ist zwar zweckmäßig, aber vielleicht von den Herstellern nicht ganz so clever. Schließlich gehört auch das zum Kauferlebnis dazu – und könnte den einen oder anderen Leser interessieren…

Corum Bubble Disconnected: Ablesbarkeit, Preis & Spaßfaktor

Ihr habt es auf den Fotos oben sicherlich schon gesehen: Aufgrund der starken Wölbung des Glases reflektiert so eine Bubble beachtlich. Und dass, obwohl das Saphirglas doppelt entspiegelt ist. Ich schätze mal, dass es reine Physik und wohl nahezu unmöglich ist, so ein Glas komplett reflektionsfrei zu bekommen. Also habe ich mir diesen Umstand beim Fotografieren zu Nutzen gemacht und mit den Reflektionen ein wenig gespielt.

Was man aber auf jeden Fall sagen kann: Im Alltag ist die Uhr sehr gut ablesbar. Sobald Ihr die Krone drückt, leuchten die roten Ziffern klar und deutlich für circa 5 Sekunden auf. Und ich hatte nie ein Problem, die Uhrzeit abzulesen. Zumindest dann nicht, wenn ich gerade und direkt auf mein Handgelenk schaute. Wer hingegen seitlich auf die Uhr schaut, wird nicht viel erkennen – dafür ist die Wölbung einfach zu extrem. Aber wer liest die Uhrzeit auch schon seitlich ab.

Dass die Corum Bubble Disconnected in Sachen Ablesbarkeit bei Nacht und Dämmerung „10 von 10 Punkten“ erhält, versteht sich von selbst. Mehr „Lume“ als LEDs bietet wohl kaum irgendeine eine  gängige Leuchtmasse.

Kommen wir zum Werk und Preis der Uhr. Für mich immer ein wichtiger Punkt beim Uhrenkauf. Und Ihr könnt es Euch sicherlich denken: Hier kann die Disconnected – rein rational betrachtet – nicht sonderlich gut punkten. Bei dem Werk handelt es sich laut Corum um ein CO 405 Quarzwerk mit LED-Anzeige. Was auch immer sich dahinter verbergen mag, es kann garantiert nicht mit dem Anspruch und Produktionsaufwand eines mechanischen Werkes mithalten. Muss es aber auch nicht. Denn die Corum Bubble Disconnected bzw. die ganze Bubble-Reihe hat sich alles andere auf die Fahne geschrieben als von Uhrenbloggern und Nerds (wie mir) rational betrachtet zu werden. Die Uhr hat nur ein Ziel: Sie soll einfach Spaß machen, faszinieren und am besten ein Lächeln in Gesicht zaubern. So wie eben meine Reaktion auf der Baselworld war. 

Schlussendlich muss jeder selbst entscheiden, wie viel einem dieser Spaß wert ist. Bei Corum hat man den Preis der Disconnected wesentlich niedriger angesetzt als üblich. Die Bubbles beginnen normalerweise als rein mechanische Uhren bei knapp unter 4.000 Euro und sind meist auf 88 Stück limitiert. Die Corum Bubble Disconnected bekommt Ihr ebenfalls als Limited Edition (999 Stück) und zum Preis von 1.500 Euro

Interessant dabei ist: Auf einer Pressekonferenz während der Baselworld erschien einem Journalisten die  Auflage dennoch recht klein – zumindest bei dem für Corum moderaten Preis. Die Antwort des damaligen CEO Davide Traxler lautete sinngemäß, dass es zwar bei dieser Uhr natürlich darum ginge „etwas Spezielles für einige Menschen“ zu schaffen. Aber nur weil eine Uhr erschwinglich sei, müsse das nicht bedeuten, dass sie nicht auch etwas Besonderes sein dürfe. Deswegen die gewählte  Limitierung. (Quelle: Corum Facebook Video)

Corum Bubble Disconnected – die „Einstiegsuhr“

Die Aussage oben klingt natürlich gut und ich schätze Davide Traxler, der das Unternehmen leider dieses Jahr verlassen hat, persönlich sehr. Er hat viel dazu beigetragen, dass Corum eine ziemlich lockere und entspannte Luxusuhrenmarke geworden bzw. wieder geworden ist. Aber für den vergleichsweise moderaten Preis in Kombination mit der limitierten Auflage gibt es sicherlich noch einige weitere Gründe, die wohl jeden Luxusuhrenhersteller derzeit beschäftigen. Was nämlich, wenn die Kundschaft – insbesondere die junge – nicht mehr viel Geld für Luxusuhren ausgeben möchte? Denn das scheint aktuell der Fall zu sein und treibt die Branche erheblich um. Die Preise von Luxusuhren sind in den letzten Jahren rasant  gestiegen, und gleichzeitig sind günstige Smartwatches auf den Markt gekommen. Will sagen: Jeder Luxusuhrenhersteller tut gut daran, darüber nachzudenken, wie hoch er die Einstiegspreise für seine Luxusmarke setzt und mit welchen attraktiven neuen Modellen und Konzepten er neues und junges Publikum für seine Marke gewinnen kann.
Nun, die Antwort von Corum kennen wir jetzt: Es ist die Bubble Disconnected – die gleichzeitig ein ironischer Seitenhieb auf all die „Connected Watches“ ist, die viele Hersteller in den letzten zwei bis drei Jahren auf den Markt gebracht haben (siehe hierzu auch: Corum 2017: Baselworld-Neuheiten – von Luxusuhren, Fun & Ironie)

Wie Ihr seht, das Konzept von Corum ist bei mir ziemlich gut aufgegangen. Noch vor einigen Monaten, habe ich die Corum Bubble als Uhr für recht „spezielle Kunden“ angesehen. Nun gehöre ich selbst zu diesem Club. Und ich bin mir sicher, dass ich bei der Bubble Disconnected nicht allein bleibe. Es dürften sich ohne weiteres noch 998 Kunden weltweit finden lassen, die einen ähnlichen Spaß an dieser Uhr haben möchten :)

Soweit also zu meinem Neuzugang – der Corum Bubble Disconnected. Weitere Details zu dieser Uhr – hier.

Und wer mehr über Corum erfahren möchte, findet hier im Blog einige weitere Artikel.

 

Last but not least – einige interessante Links rund um die Bubble, ihre Historie, ihr Comeback in 2015 und LED-Uhren im allgemeinen:

Corum Bubble Watch Is Back For 2015 (ablogtowatch)

The Corum Bubble Is Back! (Quill and Pad)

 

Details:

 

Werk

CO 405 – Quartz, LED
Funktionen:  Stunde, Minute, Sekunde, Datum
Gangreserve:  24 Monate (Batterie) 

Gehäuse

Durchmesser:  47 mm
Material:  Edelstahl mit schwarzer PVD-Beschichtung, „Domed“ und doppelt entspiegeltes Saphirglas
Höhe:  18,50 mm
Wasserdicht:  100 Meter/10 ATM

Armband

Farbe:  Schwarz
Material:  Vulkanisierter Kautschuk
Schließe:  Dornschließe
Bandbreite:  24/20 mm
Und einige weitere Bilder: