Retro-Uhren unter 200 Euro: Dugena Dakota & Kemora

Dugena Dakota & Kemora Uhren unter 200 Euro
(Lesezeit: 4 Min.)

Uhren unter 200 Euro haben hier im Blog bereits eine gewisse Tradition. Ich finde es einfach spannend zu sehen, was in diesem Segment in Sachen (Retro-)Design, Qualität  und Werken möglich ist. Einige Hersteller überraschen mich immer wieder, indem sie für vergleichsweise kleines Geld erstaunlich viel Uhr bieten. Andere wiederum bieten genau das, was man für so einen kleinen Preis erwarten darf. In welche Kategorie die deutsche Uhrenmarke Dugena mit ihren neuen und auf 220 Stück limitierten Retro-Uhren Dakota und Kemora fällt, darum soll es in diesem Artikel gehen.

Inspiration der 70er Jahre – Dugena entdeckt eigene Historie

Gleich drei Retro-Modelle hat Dugena in diesem Jahr angekündigt – eines davon, die Dugena Dakota, habe ich bereits hier kurz vorgestellt. Die anderen beiden Modelle heißen Kemora und Surfers. Hier zunächst die offiziellen Pressefotos:

Dugena Dakota

Dugena Kemora

Dugena Surfers

Allesamt haben gemeinsam, dass es sich um Neuauflagen/-Interpretationen aus der sehr interessanten Dugena-Historie handelt – und dass ihr Preis deutlich unter 200 Euro liegt. Etwas genauer: Bei 179 Euro (Dakota), 169 Euro (Kemora) und 149 Euro (Surfers). Das klingt doch schon mal fair, oder?

Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber mich haben die Dakota und Kemora sofort angesprochen. Also habe ich die beiden Modelle im April angefragt und vor kurzem zur Ansicht erhalten. Hier also ein paar Live-Fotos der beiden Uhren:

  Uhrenwerkzeug Lese-Tipp  

Dugena Dakota

Dugena Dakota - Uhren unter 200 Euro

Dugena Kemora

Dugena Kemora - Uhren unter 200 Euro

Mein persönlicher Favorit war schnell ermittelt. Dafür musste ich die Uhren nur kurz anlegen. – Sollte ich mich also für eine der beiden Uhren entscheiden müssen, dann wäre es die Dakota. Sie macht sich – zumindest an meinem Handgelenk – ziemlich gut. Und überhaupt finde ich sie vom Design gelungen:

Die Kemora hingegen passt mit ihrem etwas bulligeren 70er-Jahre-Gehäuse eher an breitere Handgelenke. Leider, denn ursprünglich war sie mein Favorit. Allein schon wegen des Kissengehäuses, das wirklich sehr retro und 70er ist. Interessant dabei: Beide Uhren haben einen Durchmesser von 42 Millimeter:

Dugena Dakota & Kemora - Uhren unter 200 Euro

Und damit zeigt sich mal wieder, dass die Angabe des Durchmessers nur bedingt aussagekräftig ist. Erst recht, wenn es sich um eine Uhr handelt, die kein klassisch rundes Gehäuse, hat. Man muss solche Uhren live sehen und anlegen.

In Sachen Design und Tragbarkeit steht mein Favorit also fest. Wie sieht es mit der Qualität und dem sonstigen Eindruck der beiden Uhren aus?

Tja, und hier sind wir an einem Punkt angekommen, der bei mir einen Zwiespalt auslöst. Dabei geht es weniger darum, dass es sich hier um Quarz-Uhren handelt (und nicht um mechanische), sondern eher darum, welchen Qualitätsanspruch man an eine Uhr unter 200 Euro stellen kann. Wie hoch bzw. wie niedrig?

So sehr mir die Dugena Dakota auch gefällt – in Sachen Gesamteindruck hakt es hier und da. Für den einen mögen das Kleinigkeiten sein, die man bei einem Preis von unter 200 Euro in Kauf nehmen kann – für den anderen könnten sie sofortige Ausschlusskriterien für eine Uhr sein. Damit Ihr das selbst entscheiden könnt, schildere ich kurz meine Eindrücke der beiden mir zur Verfügung gestellten Ansichtsexemplare.

Dugena Dakota - Uhren unter 200 Euro

Bei der Dakota, meinem persönlichen (Design-)Favoriten, konnte ich einige Unsauberkeiten feststellen: Die einseitig drehbare Lünette hat etwas zu viel Spiel. Der Sekundenzeiger der Stoppuhr war nicht sauber eingestellt – lag immer leicht neben der Minuten-/Sekunden-Markierung.
Und was wahrscheinlich mit dem Werk (Miyota OS21) zusammenhängt: Beim Starten der Stoppuhr „klickt“ der Drücker, beim Stoppen passiert – nichts. Kein mechanisches Feedback, ob die Uhr nun stoppt oder nicht. Mich irritierte das.

Bei der Kemora war alles soweit rund. Hier verwendet Dugena aber auch ein anderes Werk – ein Seiko Meca Quartz VK64. In meinen Augen die besser Wahl. Es hätte der Dakota ebenfalls sehr gut gestanden. Beiden Uhren fehlt übrigens der klassische Sekundenzeiger – dadurch kann man die Uhrzeit nicht sekundengenau stellen. Dafür gibt es aber eine 24-Stunden-Anzeige (rechter Totalisator). In Sachen Design lässt  sich noch sagen, dass vor allem bei der Kemora das Dugena-Logo gern etwas weniger prominent hätte sein können – weniger ist mehr.

Dugena Kemora - Uhren unter 200 Euro

Soweit also eine kurze Bestandsaufnahme.

Fazit:

Wenn man mich nun fragen würde, ob diese Retro-Uhren eine gute Wahl sind, dann würde ich das immer vom Fragenden abhängig machen. Denn diese Uhren sind eher etwas für wohlwollende Uhren-Fans, die nicht viel Geld für eine Retro-Uhr ausgeben möchten. Die Uhrzeit ablesen und das Design stehen für sie im Vordergrund. Sie wollen mit so einer Uhr weder tauchen noch irgendwelche Rallye-Zeiten stoppen. Höchstens mal ihr Fünf-Minuten-Frühstücksei. Technische Details sind ihnen eher schnuppe und es ist für sie OK, wenn eine Uhr OK ist. Sie muss nicht bis ins allerletzte Detail perfekt sein. Kurzum: Diese Dugena-Uhren sind etwas für gnädige und entspannte Gemüter.

Wer hingegen ein Uhren-Freak ist, der alles (wirklich alles) ganz genau und auseinandernimmt (siehe Uhrforum), der wird mit so einer (Quarz-)Uhr nicht glücklich. Am besten er beachtet sie gar nicht – er wird sich sonst nur darüber aufregen und ellenlange Monologe in Foren verfassen. Eventuell sogar Diskussionen anzetteln, die erhitzte Gemüter und nur wenig Erkenntnis hinterlassen. Und das wollen wir ja nicht ;)

Und was ist mit Dugena, die mit „Qualität aus Tradition seit 1917“ werben und auf die Fahne geschrieben haben?

Nun, wenn das der eigene Anspruch ist, dann darf man gern noch eine kleine Schippe drauflegen. Der Ansatz mit den günstigen Retro-Uhren aus der eigenen Historie ist großartig. Keine Frage. Ein großer Pluspunkt für die Marke. Wenn noch ein wenig mehr Qualität, Präzision und vielleicht sogar  Automatik-Versionen dazukämen (zu einem erschwinglichen Preis natürlich), dann dürfte Dugena zunehmend mehr Uhren-Fans für sich gewinnen können. Die Marke könnte sogar eine Art Insider-Tipp werden – ähnlich wie es die von Dugena (ebay-Partnerlink/Werbung*) bereits sind. Ich glaube, viele würden es diesem deutschen Uhrenhersteller mit über 100 Jahren Geschichte gönnen, mehr als nur die typische Kaufhaus-Uhr (Quelle: Uhrforum) zu sein. Oder anders: Da geht noch was! Und das würden wir gern in Form von weiteren interessanten und erschwinglichen (Automatik-)Modellen sehen :)

Link-Tipps: 

Die neuen Retro-Uhren bekommt Ihr hier auf Amazon: Dugena Dakota, KemoraSurfers (Partnerlinks/Werbung*)

Wer lieber nach Vintage-Uhren schauen möchte – findet auf ebay einige interessante Modelle: Dugena  bzw. Dugenas  & Dugena Vintage (ebay-Partnerlinks/Werbung*)

Lesenswert: Die Dugena-Historie (Website)

Interessant: Der heutige Dugena-Chef war früher Inhaber von Glashütte Original (Uhren-Wiki)

 

Weitere Details im Überblick:

Dakota: 

Edelstahl, wasserdicht 10 bar, Dornschließe, gehärtetes Mineralglas, 3 Jahre Garantie

Gehäuse: Durchmesser 42 mm, Höhe 12 mm

Uhrwerk: Quarzwerk (Miyota OS21)

Preis: 179,00 Euro

 

Kemora: 

Edelstahl, wasserdicht bis 10 bar, Dornschließe, gehärtetes Mineralglas, 3 Jahre Garantie

Gehäuse:  Durchmesser 42 mm, Höhe 12 mm

Werk: Quarzwerk (Seiko Meca Quartz VK64)

Preis: 169,00 Euro

 

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