GMT-Uhren – die Funktion einer zweiten Zeitzone gehört aus meiner Sicht mit zu den interessanten und nützlichsten Komplikationen, die ein Zeitmesser haben kann. Und obwohl ich bereits die eine oder andere GMT-Uhr hier auf ZEIGR vorgestellt habe, einen schönen Überblick zu diesem Thema gab es bisher noch nicht. Holen wir das also nach.
GMT-Uhren – Historisches & Wissenswertes
Die historisch wichtigste Info ist wahrscheinlich, dass wir die erste Armbanduhr mit GMT-Funktion** und drehbarer Lünette – anders als man es vielleicht vermuten mag – nicht Rolex zu verdanken haben, sondern der Schweizer Uhrenmarke Glycine. Denn die brachte 1953 mit dem Modell Airman die erste GMT-Uhr der Welt dieser Art auf den Markt. Auf der Glyicine-Website heißt es dazu:
„Die Airman erlangte sofort Ikonenstatus, da sie die erste Uhr mit mehreren Zeitzonen war.“
Sie kam als Fliegeruhr unter anderem bei Berufspiloten, Kampfpiloten und später bei der NASA zum Einsatz.
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Wichtig ist hier zu wissen, dass die Glycine Airman anfangs ein 24-Stunden-Zifferblatt (statt 12 Stunden-Anzeige, s.o.) und eine über die zweite Krone zu arretierende Lünette hatte, um die GMT-Zeit einzustellen. Durchaus funktional, aber aus heutiger Sicht etwas gewöhnungsbedürftig und umständlich in der Handhabung.
Die Glycine Airman bekommt Ihr übrigens heute noch. Einmal als Vintage-Uhr im Preisbereich von 1.000 bis 2.000 Euro (s. ebay – Partnerlink/Werbung). Und wer keine Lust auf Vintage hat: Als Neuauflage und in zig Farb-Varianten. Preislich liegt sie aktuell (deutlich) unter 1.000 Euro (ebay-Partnerlink/Werbung).
Aber zurück zur Historie. Rolex folgte nur kurze Zeit später und produzierte ab Mitte der 50er Jahre die GMT-Master. Der Legende nach geschah dies in Zusammenarbeit und für die Fluggesellschaft Pan Am und deren Piloten.
Oben: Rolex GMT-Master aus dem Jahr 1955 (Ref. 6542) – gesuchtes Sammlerstück für 70 bis 140.000 Euro auf ebay (Partnerlink/Werbung)
Rolex lieferte mit der GMT-Master eine weitaus elegantere und praktischere Lösung: Einen zweiten Stundenzeiger in Rot (24 Stunden) in Kombination mit einer drehbaren Lünette mit 24-Stunden-Einteilung. Wobei die Farbe Blau für die nächtlichen Zeiten und Rot für den Tag stand – die sogenannte Pepsi-Lünette war geboren.
Und welche technische Umsetzung sich letztendlich, vor allem im zivilen Bereich, bis heute durchgesetzt hat, wissen wir ja alle :)
Was bedeutet GMT-Uhr? Wofür steht GMT?
Laco Frankfurt GMT mit innenliegender 24-Stunden-Lünette
GMT steht für Greenwich Mean Time. Bis 1972 war sie die maßgebliche Referenz rund um das Thema Zeitzonen. Danach löste sie die heute verwendete UTC (Coordinated Universal Time) als Maß aller Dinge in Sachen Weltzeit ab. Mehr dazu findet Ihr auf Wikipedia.
Traveller vs. Office GMT – was ist der Unterschied?
Die jeweiligen Bezeichnungen deuten es bereits an: Vereinfacht gesagt geht es darum, für wen die jeweilige Variante am besten geeignet ist bzw. mit welchem der beiden Stundenzeiger sich die jeweils gewünschte Uhrzeit („hier“ vs. „dort“) schnell und praktisch einstellen lässt.
Dafür gibt es eine technisch anspruchsvollere und (meist teurere) Lösung namens Traveller- oder True-GMT und eine technisch etwas einfachere namens Office- bzw. Caller-GMT. Ihren Zweck erfüllen aber beide.
So, und nun kommt der Part, durch den wir gemeinsam durchmüssen – ich gebe alles, damit es halbwegs nachvollziehbar bleibt.
Traveller-GMT:
Piloten, Vielflieger, Globetrotter und anspruchsvolle Uhren-Fans setzen demnach bevorzugt auf dieses Prinzip, das in erster Linie Rolex geprägt hat. Für viele gilt eine Traveller-GMT als auch als die einzig wahre bzw. echte GMT-Uhr.
Bei dieser Variante lässt sich beim Reisen in eine andere Zeitzone die neue Uhrzeit über den ersten bzw. „normalen“ Stundenzeiger (12 Stunden) einfach verstellen – inklusive automatischer Datumsänderung.
Das Ganze geschieht auf der Kronenposition „1“ und separat bzw. so, dass der Sekundenzeiger dabei nicht stoppt. Sprich: Ihr müsst Eure Uhr nicht erneut auf die Sekunde stellen – die Genauigkeit bleibt erhalten.
Insgesamt eine recht praktische und komfortable Art, auf Reisen eine neue Ortszeit einzustellen. Die Heimatzeit lest Ihr dann über den zweiten und meist farbigen Stundenzeiger (24 Stunden) ab. Vorausgesetzt hierbei ist, dass beide Stundenzeiger bei Abflug bereits auf der Heimatzeit liefen.
Office-GMT:
Diese Variante schreibt man „Daheimgebliebenen“, Büroangestellten und Aktienhändlern zu.
Hier stellt man, während man in der Heimat verbleibt, die Uhrzeit eines anderen relevanten Ortes über den zweiten Stundenzeiger (24 Stunden) auf der Kronenposition „1“ ein. So weiß man, wie viel Uhr es gerade bei den Verwandten in Australien oder den Arbeitskollegen in Singapur ist bzw. wann die New Yorker Börse öffnet.
Die eigene Uhrzeit zeigt, wie gehabt, der „normale“ bzw. erste Stundenzeiger (12 Stunden) an. Beim Stellen der zweiten Zeitzone dreht man hier übrigens nur in eine Richtung. Das Datum synchronisiert sich bei der Office-GMT nicht automatisch. Man kann es aber einstellen, indem man die Krone in die entgegengesetzte Richtung dreht.
Soweit alles klar?
Ob man nun mit einer Office-GMT verreisen bzw. mit einer Traveller-GMT in der Heimat bleiben kann – das darf nun jeder für sich selbst ausarbeiten und beurteilen…
Kurzum:
Wer sich als ausgewiesenen Uhrenkenner und Kosmopolit versteht bzw. dies auch anderen kundtun möchte, für den kommt nur eine Traveller bzw. True-GMT in Frage.
Wer das alles nicht ganz so eng bzw. wortwörtlich auf dem Boden geblieben ist, für den tut es sicherlich auch eine Office- bzw. Caller GMT.
Und wer dem oben Geschriebenen nicht folgen konnte (oder wollte) – hier ein Erklär-Video des Youtube-Kanals Japanische Armbanduhren:
Und genau diese beiden Uhren von Seiko und Citizen bringen uns zum nächsten Punkt in Sachen GMT Automatik Uhren.
Citizen & Seiko: Erschwingliche Generation von GMT-Werken – auch für andere Uhrenmarken
Gute Nachrichten für alle, die zwar schon immer Lust auf eine mechanische GMT-Uhr hatten, bisher aber die Preise von meist (deutlich) über 1.000 Euro gescheut haben. Denn die meisten namhaften Uhrenmarken verbauen Schweizer Werke von ETA oder Sellita. Und die haben nun mal ihren Preis.
Dank der japanischen Uhrenmarken Citizen und Seiko – beide produzieren ihre eigenen Uhrwerke – kommen seit geraumer Zeit immer mehr erschwingliche GMT-Uhren auf den Markt. Und diese Inhouse-Werke verwenden Seiko und Citizen nicht nur für ihre eigenen Modellreihen, sie beliefern damit auch andere Marken bzw. Microbrands.
Das ist für Uhrenfreunde und Sammler eine schöne Entwicklung, da wir nun eine größere Auswahl an GMT Uhren mit vernünftigen Automatikwerken unter 1.000 Euro zur Auswahl bekommen.
Und dabei handelt es sich keineswegs nur um Office-/Caller GMTs – es sind durchaus auch Traveller-/True-GMT-Modelle darunter, wie wir in den folgenden Tipps sehen werden.
Allerdings muss man hinzufügen, dass sich die Hersteller gern mal das Recht vorbehalten, die Werk-Varianten mit den etwas besseren Werten (Ganggenauigkeit & Gangreserve) für die eigenen Modelle zu verwenden. Fremdhersteller bekommen (oder nehmen) dann zwar auch gute Werke, aber eben nicht diese etwas besseren :)
Wie dem auch sei. Hier kommen ein paar Tipps für alle, die auf der Suche nach einer mechanischen GMT-Uhr sind – und zwar für jeden Geldbeutel.
Uhren mit GMT-Funktion – Tipps unter 1.000 bis 5.000 Euro
GMT Uhren – Tipp #1: Citizen Promaster Mechanical GMT Sky-Serie
Diese Citizen Fliegeruhr aus der Promaster-Reihe „Sky“ habe ich erstmals auf der Inhorgenta 2024 live gesehen und anlegen können.
Und was mich ziemlich erstaunt hat, war der Preis unter 800 Euro für eine Automatikuhr dieser Art. Und damit meine ich, dass es sich um eine True bzw. Traveller-GMT handelt.
Das ist eine beachtliche Ansage an so manchen Mitbewerber. Zumal das verbaute Werk auch bei dem einen oder anderen Citizen-Modell zum Einsatz kommt. Die liegen dann aber selbst in der Preiskategorie über 1.000 Euro.
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In gewisser Weise unterbietet sich Citizen mit der Promaster selbst. Allerdings nur in Sachen Preis – nicht in Sachen Features.
Wer also auf der Suche nach einer True-GMT ist, die nicht gleich im vierstelligen Bereich liegt, der schaut sich diese Citizen Promaster Sky an.
Sie ist ein (vergleichsweise) preiswerter Einstieg in die Welt der automatischen Traveller-GMTs. Vor allem, wenn man sich die weiteren Features anschaut, wie zum Beispiel: Saphirglas, Magnetfeldschutz und eine Wasserdichte bis 200 Meter (20 Bar).
Und am Arm macht sie sich auch gut:
Allerdings muss man hier wissen, dass es sich mit um eine recht große Fliegeruhr (44,5 mm) handelt. Sie trägt sich zwar etwas kleiner als auf dem Papier angegeben (Lug-to-Lug liegt bei 49 mm), das entsprechende Handgelenk solltet Ihr dennoch mitbringen. Oder Ihr tragt eh gern größere Uhren – und pfeift auf solche Angaben :)
Die Citizen Promaster Mechanical GMT bekommt Ihr in zwei Varianten. Einmal in einer silbernen bzw. Stahlversion mit grauer Lünette (s.o.) – und einmal komplett in Grau/Anthrazit (IP-Beschichtung – eine Form von PVD):
Mit der zweiten Krone auf „8 Uhr“ kann man übrigens die innenliegende Lünette drehen und damit diverse Berechnungen in Sachen Treibstoff & Co. durchführen – sofern man denn Pilot ist.
Apropos „Pilot“ – so sieht die Rückseite aus:
Wer also auf mechanische Fliegeruhren mit echter GMT-Funktion steht, bekommt hier ziemlich viel für sein Geld. Denn neben der zweiten Zeitzone gibt es, wie gesagt, einige weitere Features, die einen Blick wert sind.
Die wichtigsten Daten im Überblick:
Durchmesser/Maße: | 44,5 mm |
Werk: | Kaliber 9054 – Inhouse-Werk, Traveller-GMT |
Glas: | Antireflektierendes Saphirglas |
Besonderheiten: | Antimagnetisch/Magnetfeldschutz (1.600 A/m), 200 Meter wasserdicht, 24h Anzeige, Ganggenauigkeit -10/+20 Sekunden pro Tag, Sekundenstopp, Datum, 50 Stunden Gangreserve |
Preis: |
745 Euro (Edelstahl, Ref. NB6046-59E) 790 Euro (Anthrazit/PVD-Beschichtung, Ref. NB6045-51H) Erhältlich im Citizen-Online-Shop (Sponsored Link) und im Fachhandel. |
Weitere Informationen zu diesen und weiteren GMT-Modellen findet Ihr auf der Citizen-Website (Sponsored Link).
Kommen wir zu zwei weiteren GMT-Modellen für Einsteiger, die ebenfalls viel Uhr fürs Geld bieten.
GMT Uhren – Tipp #2: Seiko 5 Sports GMT & Field – aus der Kategorie „GADA-Watches“
Die Seiko 5 Sports Automatic habe ich Euch erstmals 2019 in einem ZEIGR-Artikel vorgestellt – und danach immer wieder gern ans Herz gelegt.
Denn: Schon die Dreizeiger-Variante, die es mittlerweile in zig Farben und Designs gibt, fiel mit ihrem Preis unter 300 Euro bereits in die Kategorie „Kann man wirklich nicht viel falsch machen“ und „bemerkenswertes Preis-Leistungs-Verhältnis“. Dasselbe gilt auch für die seit 2022 erhältliche GMT-Variante.
Wobei ich tatsächlich sagen würde, dass die GMT-Version die bessere Wahl ist – sofern man denn sein Budget etwas erhöhen kann bzw. möchte.
Als Seiko diese GMT mit Automatikwerk auf den Markt brachte, waren nicht wenige über den – man kann es nicht anders sagen – Kampfpreis von unter 500 Euro erstaunt.
Wie gesagt, eine mechanische GMT-Uhr zu einem solchen Preis – das war vor einigen Jahren alles andere als selbstverständlich. Entsprechend gut kam diese SKX-Modellreihe in der Uhren-Community an.
Nicht zuletzt, weil es neben den Zifferblattfarben Orange und Schwarz auch eine blaue Variante mit „Batman“-Lünette gibt (siehe oben). Die erfreut sich besonderer Beliebtheit. Wen wundert´s ;)
Doch damit nicht genug. Seiko legt innerhalb der Seiko-5-Reihe regelmäßig nach. Und damit sind nicht nur neue Zifferblattfarben gemeint, sondern auch gänzlich neue Modellvarianten.
Nach der GMT im Taucheruhren-Stil (wasserdicht bis 100 Meter bzw. 10 bar) folgte ein weiteres interessantes Modell.
Und zwar aus der Kategorie Field Watches – ebenfalls mit dem Feature einer zweiten Zeitzone:
Eine weitere schöne Option unter 500 Euro, wie ich finde. Diese Field-Variante ist im Durchmesser allerdings etwas kleiner (39,4 mm) und sogar etwas günstiger als die oben vorgestellte SKX.
Neben der oben gezeigten Edelstahl-Variante gibt es noch eine schwarzbeschichtete (Hard-Coating laut Seiko) am Lederband. Hat auch was:
Was die Qualität und die Werke dieser beiden Seiko GMT Uhren angeht, so würde ich sie als grundsolide bezeichnen. Diese Uhren sind für den Alltag bzw. täglichen Gebrauch gedacht. Man bindet sie sich um, genießt sie und muss sich keinen weiteren Gedanken machen. Im Gegensatz zu so mancher Luxusuhr im fünfstelligen Bereich, die man (gefühlt) unzerkratzt und möglichst nirgends gegenstoßend durch den Tag bringen muss ;)
Wesentlich entspannter sieht es bei den oben vorgestellten Seikos aus. Solche Uhren tragen auch gern die Bezeichnung GADA-Watch, was für „Go Anywhere, Do Anything“ steht, „Daily Watch“ oder etwas martialischer „Beater Watch“.
Kurzum: Wer ein maximales Budget von 500 Euro hat, der findet in diesen beiden Uhren einen guten Einstieg in die Welt der mechanischen GMT-Uhren.
Was man noch wissen muss: Bei beiden Seiko-Modellen handelt es sich um sogenannte Caller bzw. Office-GMTs. Bei diesen Preisen sollte das aber niemanden weiter verwundern. Ebenso muss man ein paar Abstriche bei der Ganggenauigkeit des Werks machen.
Wen das stört, der lässt seine Seiko 5 bei einem Uhrmacher für vergleichsweise kleines Geld regulieren (meist zweistelliger Betrag) – oder macht sich selbst daran. Chronometer-Werte darf man hier aber nicht erwarten. Wer höhere Ansprüche hat, der muss in den entsprechend höheren Preiskategorien schauen.
Und ich sag mal so: Ansprechende Seiko GMT-Uhren im vierstelligen Bereich zu finden, ist nicht sonderlich schwer:
Oben: Seiko Prospex GMT in Grün (Referenz SPB381J1, Caller-/Office-GMT), Preis: 1.700 Euro
Aber zurück zu unseren beiden Seiko 5 GMTs – in der Übersicht:
Seiko 5 Sports GMT
Durchmesser/Maße: | 42,5 mm |
Werk: | Kaliber 4R34 – Inhouse-Werk, Office-GMT |
Glas: | Hardlex (gehärtetes Mineralglas) |
Besonderheiten: | Wasserdicht bis 100 Meter (10 bar), Ganggenauigkeit +45/-35 Sekunden, Gangreserve 41 Stunden |
Preis: |
490 Euro Erhältlich im Seiko Online-Shop (Sponsored Link) und im Fachhandel. |
Seiko 5 Field GMT
Durchmesser/Maße: | 39,4 mm |
Werk: | Kaliber 4R34 – Inhouse-Werk, Office-GMT |
Glas: | Gewölbtes Hardlex (gehärtetes Mineralglas) |
Besonderheiten: | Wasserdicht bis 100 Meter (10 bar), Ganggenauigkeit +45/-35 Sekunden, Gangreserve 41 Stunden |
Preis: |
430 Euro (Schwarz/Lederband, Ref. SSK025) 460 Euro (Edelstahlband, Ref. SSK023) Erhältlich im Seiko Online-Shop (Sponsored Link) und im Fachhandel. |
Weitere Informationen zu diesen und weiteren GMT-Modellen findet Ihr auf der Seiko-Website (Sponsored Link).
Wir verlassen Japan und kommen nun zu einer deutschen Uhrenmarke, die bei Kennern unter anderem für ihre historischen Fliegeruhren bekannt ist.
GMT Uhren – Tipp #3: Laco Hamburg GMT – Fliegeruhr „Made in Germany“ nach DIN 8330
Die Laco Hamburg ist das Resultat, wenn sich eine deutsche Uhrenmarke vornimmt: „Wir produzieren jetzt eine zertifizierte Fliegeruhr – nach DIN-Norm. Mit allem Drum und Dran“. So oder ähnlich dürfte es wohl in einem Meeting bei Laco in der Uhrenstadt Pforzheim gelautet haben. Dies führte zur Modellreihe Hamburg, die es einmal als Dreizeiger-Uhr und in einer GMT-Variante gibt.
Und als Hamburger dachte ich da natürlich sofort: Ja, moin! Schauen wir uns die doch mal an :)
Wer Laco noch nicht kennt: Es handelt sich hierbei um ein über 100 Jahre altes Unternehmen (gegr. 1925), das mit der Produktion von Beobachtungsuhren nach offiziellen Baumustern (A und B) Fliegeruhren-Geschichte geschrieben hat.
Bereits diese Uhren mussten also genauen Vorgaben für den militärischen Einsatz nachkommen. Als Retro-Uhren findet Ihr diese Modelle immer noch bzw. wieder im Laco-Sortiment. Mehr dazu auch in diesem ZEIGR-Artikel zum Thema Fliegeruhren-Tipps.
German Engineering – DIN 8330 löst TeStaF ab
Den Ansatz eines aus Deutschland stammenden Fliegeruhren-Zertifikats gab es bereits vor über 10 Jahren. Das Ganze lief damals unter der Bezeichnung TeStaF. Die gilt jedoch mittlerweile als veraltet bzw. die DIN 8330 hat die Anforderungen nochmals erhöht.
Dazu gehören strengere technische Vorgaben bezüglich der Widerstandsfähigkeit (Magnetfelder, Stöße/Erschütterungen, Dichtigkeit gegenüber Wasser, Schmierstoffen, Kerosin etc.), aber auch Vorgaben in Sachen Design (Zifferblatt-Gestaltung, Ablesbarkeit bei Tag/Nacht, Blendeigenschaften etc.). Mitunter geht es hier sehr akribisch zu. Eine deutsche Norm eben – wen wundert’s.
Die neue DIN-Norm ist übrigens mittels eines Gremiums entstanden. Das setzt sich unter anderem aus der FH Aachen und einigen Uhrenherstellern zusammen, die bereits bei der TeStaF mitgewirkt haben.
In Sachen Anforderungen, Vorgaben und Umsetzung kann ich nicht sehr viel weiter ins Detail gehen, da dies den Rahmen komplett sprengen würde. Eine DIN-Norm kann man nun mal nicht eben in einem Absatz zusammenfassen…
Wer es aber so richtig wissen will, findet auf dem Youtube-Kanal von Laco reichlich Infos dazu. Dort gibt es mehrere Videos rund um die Hamburg DIN 8330 – sogar von den Tests bzw. Prüfungen der FH Aachen.
Ideal für Technik-Nerds und Ingenieure :)
Kommen wir zur Uhr selbst. Die Hamburg GMT ist mit 43,5 mm Durchmesser auf dem Papier recht groß, was sicherlich der Ablesbarkeit einer modernen und instrumentellen Fliegeruhr nach DIN-Norm geschuldet ist. Tatsächlich trägt sie sich etwas kleiner. Gefühlt eher wie 41 bis 42 mm – und in der Länge (Lug to Lug) misst sie 49,8 mm:
Laco gibt für das Armband einen Handgelenkumfang von 18,5 bis 23,5 cm an. Man kann sie aber auch mit 17 bis 18 cm gut tragen. Wenn Ihr also ein schmaleres Handgelenk habt, werdet Ihr das wasserabweisende Nytech-Band gegen ein anderes tauschen müssen. Oder Ihr tragt sie einfach etwas lockerer.
Die Hamburg ist nicht nur resistent gegen Kerosin, Öle & Co., sondern auch bis 200 Meter (20 ATM) wasserdicht, wie uns der Relief-Gehäuseboden mit einem startenden Linienflugzeug unter anderem mitteilt:
Kommen wir zu einem Kritikpunkt, den es wiederholt in der Uhren-Community gab: Nämlich, dass die Hamburg doch sehr an das Design der einen oder andern Sinn-Uhr erinnere. – Nun ja, dazu muss man zwei Punkte bedenken und den Ball vielleicht etwas flacher halten.
Zum einen sitzt die Firma Sinn mit im besagten Gremium für die DIN 8330 und könnte – so eine für mich naheliegende Vermutung nach ein wenig Recherche (s. oben erwähnte Youtube-Videos) – darauf „hingewirkt“ haben, dass die Design-Vorgaben in eine ganz bestimmte Richtung gehen…
Zum anderen: Wer beim Zifferblatt von „Sinn-Design“ oder gar „Original“ spricht, der sollte sich vielleicht die Historie der NaBo-Uhren (Navigations-Borduhren) der Häuser Junghans und Sinn ein wenig genauer anschauen.
Er wird dann ziemlich schnell feststellen, dass Junghans solche Uhren bereits Jahrzehnte vor Sinn produziert hat – mit eben diesem Zifferblatt-Design. In den 30er/40er Jahren:
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Zum Vergleich: Sinn (gegründet 1961) folgte weitaus später mit diesen Uhren und nahezu identischem Zifferblatt, Lünette & Co:
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Also, wer hat´s erfunden?
Und noch ein Fun Fact: Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ist Helmut Sinn als Pilot und Blindfluglehrer im Zweiten Weltkrieg selbst mit so einer NaBo von Junghans geflogen. Vielleicht kam daher die Inspiration. Aber das nur am Rande :)
Kommen wir zum Preis der Laco Hamburg. Die GMT-Variante liegt bei 2.390 Euro (Dreizeiger-Variante 1.790 Euro). Das ist nicht wenig, gibt aber sehr wahrscheinlich die höheren Entwicklungs- und Zertifizierungskosten wieder, um so eine Fliegeruhr produzieren und auf den Markt bringen zu können.
Zudem setzt Laco als Basis auf ein Schweizer Sellita-Werk (SW330) in Top-Ausführung. Auch das fordert seinen preislichen Tribut. Allerdings handelt es sich hierbei um ein Office-GMT-Werk, was mich – wenn ich ehrlich bin – ein wenig überrascht hat.
Wie dem auch sei, hier ist die recht lange Feature-Liste der Laco Hamburg GMT DIN 8330:
Durchmesser/Maße: | 43,5 mm (Lug to Lug: 49,8 mm, Höhe: 13,6 mm) |
Werk: | Automatikwerk Laco 330, Basis: Sellita SW330, Qualitätsstufe Top, Gangreserve 50 Stunden – Office-GMT |
Glas: | Flaches, beidseitig entspiegeltes Saphirglas |
Besonderheiten: | DIN 8330 – Gehäuse aus Edelstahl (904L) dunkel-sandgestrahlt mit Magnetfeldschutz, verschraubte Stege, wasserdicht bis 20 ATM (200 Meter), flaches, beidseitig entspiegeltes Saphirglas, beidseitig drehbare Lünette mit Keramikeinlage und belegt mit Superluminova C1, Weicheisenkern und Zifferblatt aus Weicheisen (antimagnetisch) |
Preis: |
2.390 Euro Erhältlich im Laco Online-Shop (Sponsored Link) und im Fachhandel. |
Weitere Infos zur Laco Hamburg GMT und zur DIN 8330 findet Ihr auf der Laco-Website (Sponsored Link).
Und falls Ihr unter der Marke von 2.000 Euro bleiben und ein komplett eigenständiges GMT-Design aus dem Hause Laco sucht, dann schaut doch mal in diesen ZEIGR-Artikel mit der Laco Frankfurt GMT. Auch eine sehr schöne Option.
Wir bleiben in Deutschland. Es geht von Pforzheim nach Glashütte – einer weiteren bekannten Uhrenstadt.
Tipp #4: Mühle Glashütte Seebataillon GMT – in Zusammenarbeit mit der deutschen Marine
Foto: Mühle Glashütte
Die Mühle-Glashütte Seebataillon GMT habe ich schon etwas länger auf meiner Liste, um sie Euch bei passender Gelegenheit vorzustellen. Hier ist sie also.
Gleich vorweg: Die Seebataillon ist mit 45 mm und einem Lug-to-Lug von circa 54 mm (s. Vorstellung im Uhrforum) eine recht große bis wuchtige Uhr. Aber sie hat was – das muss man ihr lassen.
Das Gehäuse ist aus Titan und in Sachen Design ist sie weitaus gefälliger als die S.A.R. Rescue-Timer-Modelle (s. ebay – Partnerlink/Werbung) aus demselben Hause. Die mögen sich im Einsatz der (großartigen) Seenotrettung bewährt haben, in Sachen Design und zum Tragen im Alltag sind sie mir persönlich dann doch etwas zu … gewöhnungsbedürftig.
Ganz anders sieht es da bei der Seebataillon aus. Klar, die Uhr ist recht markant. Das aber sehr konsequent. Und man sieht ihr die Zusammenarbeit mit der deutschen Marine irgendwie an: Blau, maritim und irgendwo zwischen Fregatte, Kreuzer und U-Boot. Und damit sind wir auch bei der Wasserdichtigkeit – die liegt bei 300 Meter (30 ATM).
Was man noch wissen muss:
Da es sich hierbei um eine Glashütte-Uhr handelt, hat das Schweizer Basis-Werk von Sellita (SW 330-2) seitens Mühle einige Veränderungen bzw. Veredelungen erfahren. Schließlich müssen mindestens 50 Prozent der Wertschöpfung aus Glashütte stammen, damit der Ortsname offiziell auf das Zifferblatt darf.
Foto: Mühle Glashütte
In diesem Zusammenhang werdet Ihr oft von der Spechthalsregulierung lesen oder hören, die Mühle patentiert hat. Beim Mitbewerber Glashütte Original spricht man in diesem Zusammenhang übrigens von einer Schwanenhalsregulierung. In beiden Fällen handelt es sich um eine technische Lösung, mit der sich die Ganggenauigkeit einer Uhr möglichst fein und präzise regulieren lässt. Das ist in erster Linie für Uhrmacher interessant – und diejenigen, die ihre Uhren selbst regulieren.
Was das Werk angeht, so handelt es sich um eine Office-GMT-Variante. Die Uhr hat zudem eine Taucherlünette und nicht – wie bei GMT-Uhren eigentlich üblich – eine Lünette mit 24-Stundenanzeige. Die findet man hier auf dem Rehaut.
Und hier die wichtigsten Details zur Mühle-Glashütte Seebataillon GMT:
Durchmesser/Maße: | 45 mm. Höhe 12,7 mm |
Werk: | Sellita SW 330-2, Version Mühle mit Spechthalsregulierung |
Glas: | Entspiegeltes Saphirglas |
Besonderheiten: | Titan (Gehäuse Grade 2, Boden Grade 5), beidseitig drehbarer Lünette, Kautschukband mit Titan-Faltschließe |
Preis: |
2.990 Euro |
Zum Preis: Der ist mit rund 3.000 Euro sicherlich nichts für den einfachen Matrosen und mal ebenso erschwinglich.
Allerdings handelt es sich hierbei um eine Titanuhr, die in Zusammenarbeit mit der deutschen Marine entstanden ist und zudem aus Glashütte kommt. Zieht man all das in Betracht, so ist der Preis durchaus nachvollziehbar.
Tipp: Wer dennoch ein wenig sparen möchte, der kann ja auf ebay (Partnerlink/Werbung) ein wenig stöbern. Dort findet Ihr mit ein etwas Glück und Geduld Angebote, die zwischen 2.000 Euro und 2.500 Euro (Partnerlink/Werbung) für eine gebrauchte Seebataillon liegen. Und da wir hier ein Titangehäuse und Saphirglas haben, dürften sich die Gebrauchsspuren in Grenzen halten. Kann man also machen.
Wir bleiben bei den GMT-Tipps im vierstelligen Bereich, denn da geht noch mehr.
Es geht in die Schweiz. Natürlich.
Tipp #5: Tudor Black Bay 58 GMT „Coke“ – die (noch) kleine(re) Schwester der Rolex GMT-Master II
Tudor hat uns bereits eine Pepsi und eine Root Beer kredenzt – nun ist also die gute alte Coke dran.
Und wer sich fragt, wovon ich rede: Die Uhren-Community erfindet gern – mal mehr, mal weniger – kreative Namen für Uhren. Vor allem, wenn es sich um Rolex-Modelle handelt. Und bei den Rolex-GMTs scheint es irgendwie einen Hang zu Erfrischungsgetränken zu geben, der vor ein paar Jahren auf die Tochtermarke Tudor abfärbte. Im wahrsten Sinn des Wortes.
Denn diese Namen haben in erster Linie etwas mit den meist zweifarbigen Lünetten (Tag-/Nacht-Zeit) zu tun:
2018 begann es mit der Tudor Black Bay GMT „Pepsi“ – die erschien sogar zeitgleich mit der damals neuen Rolex GMT-Master II „Pepsi“:
2022 folgte die „Root Beer“:
Und nun also die „Coke“, die ich Euch bereits in den Tudor-Neuheiten 2024 vorgestellt habe.
Da ich Euch dieses Modell bereits im besagten ZEIGR-Artikel besprochen habe, nur in Kürze: Das Besondere an diesen Modellen ist ein kleinerer Durchmesser von 39 mm (statt 41 mm), der mit einem neuen Manufaktur-Werk und METAS-Zertifikat (Chronometer-Zertifikat, ähnlich COSC) einhergeht.
Vor kurzem konnte ich die Uhr selbst einmal anlegen (siehe oben) und ich kann sagen, dass diese Variante mit zu meinen aktuellen Favoriten in Sachen GMT-Uhren gehört.
Einzig mit dem Preis von rund 4.400 Euro (Kautschukband) bzw. rund 4.600 Euro (Stahlband) hadere ich noch ein wenig.
Natürlich ist das im Vergleich zu einer Rolex GMT-Master II weniger als die Hälfte. Das stimmt.
Was aber auch stimmt: Als die erste Tudor Black Bay GMT, die Pepsi, auf den Markt kam, lag sie bei rund 3.300 Euro (Leder-/Textilband) bzw. 3.600 Euro (Stahlband). Übrigens damals schon mit Manufakturwerk und COSC-Zertifikat.
Und in dieser Preiskategorie (3.000 bis 4.000 Euro) hatte ich sie auch als angemessen bepreist abgespeichert. Musste aber feststellen, dass die neue Preiskategorie für die Tudor GMTs mittlerweile „4.000 bis 5.000 Euro“ lautet. Nun gut.
Einzig die Tudor Black Bay Pro, ebenfalls mit 39 mm, bekommt Ihr (noch) unter 4.000 Euro – zumindest am Textil- oder Lederband. Die Variante mit Stahlband hat leider einen Preisanstieg von ehemals 3.720 Euro (2022) auf 4.210 Euro erfahren.
Wie auch immer, am Handgelenk macht sie sich ebenfalls gut:
Aber zurück zur neuen Tudor Black Bay 58 GMT „Coke“ – die wichtigsten Daten im Überblick:
Durchmesser/Maße: | 39 mm, Höhe: 12,8 mm |
Werk: | Manufakturwerk Kaliber MT5450-U (COSC- und METAS-zertifiziert ) |
Glas: | Gewölbtes Saphirglas |
Besonderheiten: | Master Chronometer, resistent gegen Magnetfelder bis 15.000 Gauß, wasserdicht bis 200 Meter Tiefe gemäß ISO‑Standard, Gangreserve 65 Stunden |
Preis: |
4.380 Euro (Textil-/Hybrid-Band) 4.590 Euro (Stahlband) |
Wie gesagt, preislich steuert Tudor mit seinen Stahl-GMTs eindeutig die 5.000-Euro-Marke an und wird sie sicherlich in naher Zukunft überschreiten.
Wenn es Euch wie mir geht, dann könnte es also eine gute Idee sein, nach gebrauchten Black Bay GMTs zu schauen. Denn die sind (noch) im Preisbereich von 2.000 bis 3.000 Euro auf ebay (Partnerlink/Werbung) zu finden. Zumindest, wenn man sich die aktuell beendeten Auktionen und Verkäufe anschaut.
Bitte achtet aber unbedingt beim Kaufen darauf, dass es sich um einen seriösen Verkäufer handelt (Bewertungen, Händler etc.) und wählt nur Angebote mit Echtheitsprüfung. Das gibt Euch etwas mehr Sicherheit, keine Replika zu kaufen.
Wir lockern die Preisschraube wieder etwas – und kommen zu einem angenehm bepreisten und gut ausgestatteten GMT-Modell unter 1.000 Euro.
Tipp #6: Bulova Oceanographer „Snorkel“ GMT – aka Devil Diver (666 Feet)
Sehr retro und mit Style: Die Bulova Oceanographer „Snorkel“ GMT. Die ersten Snorkel-Modelle aus der „Archive-Reihe“ von Bulova sind mir auf der Baselworld 2018 als Neuheiten begegnet. Damals noch als Dreizeiger-Uhren, die es später in diversen und recht bunten Farbvarianten gab.
Alle mit sehr viel 60er und 70er Jahre Vibes. Schließlich waren dies die Jahrzehnte, in denen Taucheruhren einen enormen Boom erlebten. Es waren die Anfänge des Tauchsports für „jedermann“.
Im Vergleich dazu ist diese GMT-Variante – vor allem tagsüber – fast schon zurückhaltend. Wenn auch nicht wirklich unauffällig. Denn schon bei Dämmerung zeigt sich, dass hier auf dem hellen und leicht beigen Zifferblatt mehr los ist als man anfangs vermuten würde:
Und um es im Jargon der Uhren-Commnity zu sagen, wir haben hier einen sogenannten Leuchtkeks:
Aber lassen wir uns davon nicht zu sehr ablenken :)
Was man hier wissen muss: Das 41-mm-Gehäuse ist dezent dunkel bzw. in glänzendem Anthrazit gehalten. Dies ist liegt an der IP-Beschichtung, einer besondere Form von PVD, die noch haltbarer sein soll.
Ein weiteres Highlight: Es ist eine True- bzw. Traveller-GMT, die im Preis (deutlich) unter 1.000 Euro liegt. Ähnlich wie bei der Citizen oben: Eine echte Ansage. Und so mancher ahnt es bereits: Im Inneren finden wir ein Citizen-Werk (Miyota 9075-20A).
Und für diejenigen, die es nicht wissen: Die ehemals amerikanische Uhrenmarke Bulova (mit Wurzeln in der Schweiz) gehört mittlerweile zu Citizen. Entsprechend profitiert man dort vom Zugriff auf Miyota-Werke, die ebenfalls aus der Citizen Gruppe stammen.
Was die Tragbarkeit angeht: Mit ihren 41 mm dürfte die Snorkel an ziemlich viele Handgelenke passen. Nicht zu groß, nicht zu klein. Einzig das grau-schwarze und recht dicke Silikonband steht – zumindest bei mir – etwas über, sodass die Uhr etwas größer wirkt. Dank der Schnellfederstege (immer ein Pluspunkt) lässt es sich bei Bedarf entsprechend schnell und einfach wechseln.
Der Beiname „Devil Diver“ dieser Modellreihe bezieht sich übrigens auf die Tauchtiefe: Die Wasserdichtigkeit lag bei den ersten Modellen bereits bei 666 Fuß (ca. 203 Meter) und gilt heute noch.
Und für diejenigen, die in Sachen Pepsi-Design bei GMT-Uhren nicht genug bekommen können – selbstverständlich gibt es hier eine Variante:
Damit sollten auch diese Gelüste gestillt sein ;)
Wie gesagt, die Oceanograph GMT (aka Snorkel aka Devil Diver) bringt in Sachen Preis-Leistung einiges mit – hier die weiteren Daten und Features:
Durchmesser/Maße: | 41 mm, Höhe: 14,4 mm, Lug to Lug: ca. 45,1 mm (gemessen) |
Werk: | Citizen/Miyota 9075-20A, True-/Traveller-GMT |
Glas: | Gewölbtes Saphirglas |
Besonderheiten: | Gehäuse mit IP-Beschichtung, komplett leuchtendes Zifferblatt, wasserdicht bis 200 Meter (20 ATM), Ganggenauigkeit +/- 20 Sek am Tag, Gangreserve 42 Stunden |
Preis: |
849 Euro Erhältlich auf u.a. amazon, ebay (Partnerlinks/Werbung) und im Fachhandel. |
Weitere Informationen inkl. Händlersuche findet Ihr auf der Bulova-Website (Sponsored Link).
Wir schauen in die nächsthöhere Preiskategorie bis 1.500 Euro und in Richtung Schweiz.
Tipp #7: Mido Ocean Star GMT – Made by Swatch Group
Foto: amazon – Partnerlink/Werbung
Obwohl es die Swatch Group mit einigen ihrer Marken, insbesondere Omega, gleich auf mehreren Ebenen gern mal übertreibt und sich aus meiner Sicht ein nicht ganz so gutes Image zulegt, gibt es dennoch die eine oder anderer Marke innerhalb der Gruppe, deren Modelle (noch) einen Blick und Tipp wert sind.
Und genau so ein Tipp wäre die Mido Ocean Star GMT. Ihr bekommt sie aktuell in sieben Varianten:
Foto: amazon – Partnerlink/Werbung
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Eine gewisse Auswahl ist also gegeben. Die aktuellen Preise beginnen bei 1.350 Euro. Für GMT-Uhren mit dem Label Swiss Made ist das durchaus in Ordnung.
Was man wissen muss: Mit 44 mm (Lug to Lug 50 mm) haben wir hier eine recht große Taucheruhr (200 Meter wasserdicht). Einzig die recht bunte Worldtimer-Variante (s.o.) ist mit 40,5 mm Durchmesser kleiner.
Eine Besonderheit ist die Gangreserve, die bis zu 80 Stunden erreichen soll. Das ist ordentlich.
Wer sich mit den Werken (ETA) bei der Swatch Group ein wenig auskennt, dem fällt sicherlich sofort das Stichwort Powermatic ein. Diese Bezeichnung findet Ihr bei weiteren Swatch-Marken wie Tissot, Hamilton, Certina & Co. Die Basis für diese Powermatic-Werke ist das gute alte ETA 2824, das die Swatch Group selbst produziert (ETA gehört zur Swatch Group) und für ihre Zwecke modifiziert hat.
Die Daten und Features in der Übersicht:
Durchmesser/Maße: | 44 mm, Höhe 13,3 mm (bzw. 40,5 mm, Höhe 13,4 mm) |
Werk: | ETA C07.661 (Basis: ETA 2824) |
Glas: | Beidseitig entspiegeltes Saphirglas |
Besonderheiten: | Edelstahl mit Keramik-Lünette, Gangreserve bis 80 Stunden, Ganggenauigkeit: k.A. |
Preis: |
ab 1.350 Euro ( Erhältlich unter anderem auf amazon und ebay (Partnerlinks/Werbung) |
Tipp: Da ich gerade die erstaunlich teuren Bänder bei Mido sehe (z.B. Natoband für 60 Euro). Im ZEIGR-Shop (Werbung) findet Ihr eine sehr schöne Auswahl an Bändern, die sicherlich gut an diese Uhren passen. Zu weitaus besseren Preisen – versteht sich :)
Soweit also in Sachen GMT-Uhren. Ich hoffe, dass die eine oder andere Inspiration für Euch dabei war.
Nachtrag:
Wer noch nicht genug vom Thema GMT-Uhren hat, dem habe ich – da es auch zwei Hinweise in den Kommentaren gab – einige weitere Tipps und Alternativen in Form einer Liste zusammengestellt. Zusätzlich zu den hier vorgestellten Uhren.
Viel Spaß beim Stöbern! .)
**Update: Angeblich hat Longines bereits 1925 die erste GMT-Armbanduhr produziert (Quelle). Ob es sich hierbei aber um eine „richtige GMT-Funktion“ handelt bzw. welches technische Feature/Komplikation dieser Uhr zugrunde lag, dazu liegen mir leider keine Informationen vor. Eine drehbare Lünette hatte sie jedoch nicht – es war eher eine „normale Uhr“ mit zweitem Zeiger. Sie lief laut Longines unter der Bezeichnung „Zulu“. Bei seinen heutigen GMT-Uhren mit derselben Bezeichnung hat Longines dann aber doch jenes Prinzip adaptiert, das wir alle von der Rolex GMT-Master kennen.
Dazu noch ein, zwei Gedanken: Es wundert mich, dass Longines diese Errungenschaft aus dem eigenen Hause noch nicht ausgiebig für die eigene PR genutzt hat. Und auch interessant: Longines schreibt auf der eigenen Website: „GMT-Uhren wurden in den 1950er-Jahren für Piloten erfunden, als die ersten Langstreckenflüge durchgeführt wurden.“ (Stand August 2024).
Da stellt sich die Frage: Warum heißt es nicht 1925 – und aus eigenem Hause? – Longines hat hierzu eine Anfrage von mir erhalten (13. August 2024). Bisher gab es keine Antwort.
Lese-Tipp:
Laco Frankfurt GMT – Neue Fliegeruhr Made in Germany
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