Die Omega Speedmaster – eine gute Wertanlage? Und wenn ja, zu welcher sollte man greifen? Darum soll es in diesem Artikel gehen. – Ob und welche Uhren eine wertstabile oder gute Geldanlage sind, darüber kann man lange diskutieren. Und genau das geschieht in diversen Foren. Die Meinungen gehen weit auseinander: Die einen halten nichts davon. Andere setzen voll und ganz auf Vintage-Uhren. Wiederum andere auf auslaufende Rolex-Modelle, die sie neu kaufen, für ein paar Jahre einmotten, um sie irgendwann als nicht mehr produzierte „Rarität“ im Neuzustand mit Gewinn zu verkaufen.
Ich selbst kann von meinen Vintage-Uhren nur sagen, dass bisher jede im Wert gestiegen ist. Vor allem Omega-Uhren haben sich für mich als gute Anlage erwiesen. Und dabei ist es egal, ob es sich um eine recht günstige Omega Seamaster Quartz, eine Speedmaster Mark II (s. ebay – Partnerlink/Werbung) oder Speedmaster Mark 4.5 (s. ebay – Partnerlink/Werbung) handelt. Sie alle erzielen heute höhere Preise als noch vor ein paar Jahren. (Mehr dazu auch hier Geldanlage: Vintage-Uhren – besser als jedes Sparbuch oder Aktien?).
The Moon is the Limit? – Preisentwicklung der Omega Speedmaster Moonwatch
Nur eine Omega habe ich bisher neu gekauft. Einen Klassiker: die Omega Speedmaster Moonwatch Professional. Die Uhr, die auf dem Mond war – mit Handaufzug (wie die Original-Moonwatch), Hesalitglas, Stahlboden und Edelstahlband (Ref. 3570.50.00, Kaliber 1861). Die Uhr musste einfach sein.
Und nachdem ich sie nun vor circa 15 Jahren zu einem guten Kurs bei einem Juwelier erwerben konnte, durfte ich miterleben, wie der Preis dieser Omega-Legende regelmäßig anstieg. Immer wieder blieb ich an Schaufenstern stehen, um zu sehen, wie sich die Preise mal wieder erhöht hatten. Und das nicht zu knapp.
Damit es aber nicht bei der vagen Aussage bleibt „Die Preise für die Omega Speedmaster sind mächtig gestiegen“, habe ich mich im Jahr 2016 (erstmalige Veröffentlichung dieses Artikels) daran gemacht, die unverbindlichen Preisempfehlungen der vergangenen Jahre zu recherchieren.
Dafür habe ich – so gut es eben ging – das Internet, alte Kataloge und Zeitschriften durchstöbert. Meine Recherchen waren aber leider nicht vollständig. Mir fehlte noch das eine oder andere Jahr. In den ersten beiden Version dieses Artikels rief ich also Euch Leser dazu auf, diese Lücken ggf. zu ergänzen bzw. meine Recherchen zu erweitern.
Und siehe da, Ende März 2019 bekam ich eine Mail von einem Leser, genauer von Günter Kurt Eckert, der mir einfach mal seine eigene Recherche für die Jahre 1995 bis 2019 in Form einer Excel-Tabelle zur Verfügung stellte. Genial. Großen Dank noch einmal an dieser Stelle!
Günter hat seine Daten und Quellen feinsäuberlich dokumentiert. Es gab nur zwei Lücken (1999 und 2000). Was verkraftbar ist bei dem Umfang. Seine Quellen waren in erster Linie die einschlägigen Fachmagazine.
Die Moonwatch – Preise von 1995 bis heute
Hier also die daraus neu entstandene Grafik – inklusive jährlicher Updates. Alles natürlich ohne Gewähr. Man bekommt aber einen recht guten Eindruck, wie sich der Preis der Moonwatch in den letzten Jahren entwickelt hat:
Um es kurz zu machen: Der UVP ist demnach von umgerechnet rund 1.400 Euro (1995) bis heute auf 7.600 Euro (2024) angestiegen . Hat sich also verfünffacht. Ein beachtlicher Anstieg, oder?
Zur Erläuterung: Ihr seht in der Grafik, dass es 2021 einen ordentlichen Preissprung gab. Grund: Im Januar 2021 gab Omega bekannt, dass es eine neue Version zum Preis von 6.100 Euro (2021) geben wird, die wohl die alte und günstigere ablösen soll. Mehr dazu findet Ihr auch weiter unten.
Und natürlich hat es sich Omega nicht nehmen lassen, den Preis im Jahr 2022 zwei weitere Male zu erhöhen. Einmal um 500 Euro (Februar 2022) und 400 Euro (September 2022) – zusammen also um 900 Euro in einem Jahr. Im Februar 2023 um weitere 400 Euro. Und so weiter…
Kurzum: Der aktuelle Preis der Moonwatch Speedmaster liegt mittlerweile bei 7.600 Euro (Stand: Januar 2024).
Zumindest bis zur nächsten Preiserhöhung ;)
Omega Speedmaster Professional Moonwatch: Wohin geht die Reise mit den Preisen?
Man fragt sich nun natürlich, wie hoch kann der Preis dieser Uhren noch steigen? Was sind Käufer bereit zu zahlen? Nun, neben der Moonwatch gibt es einige weitere Speedmaster-Modelle im Omega-Sortiment. Und die Preise dieser Modelle, z.B. der Omega Speedmaster Dark Side of the Moon bzw. Grey Side of the Moon, beginnen (!) bei rund 11.000 Euro.
Und diese Uhren werden ganz offensichtlich gekauft. Im Vergleich dazu ist die klassische Moonwatch mit ihren 4.300, 4.600, 4.780, 6.100, 6.600, 7.000 Euro 7.600 Euro (Januar 2024) so eine Art Einstiegsmodell in die Speedmaster-Welt geworden…
Der Mond scheint also tatsächlich das Limit zu sein.
Omega Speedmaster als Geldanlage – Tragen verboten?
Lohnt es sich also, heute eine Speedmaster zu kaufen, um sie in zehn oder mehr Jahren mit ordentlich Gewinn zu verkaufen. Mir persönlich gefällt diese Idee nicht. Zum einen bedeutet es, dass man die Uhr nicht tragen kann – denn sie müsste idealerweise im Neuzustand bleiben. Zum anderen sind 7.600 Euro (Januar 2024) für ein „physisches Investment“, an dem man sich nicht wirklich erfreuen kann, ziemlich viel Geld.
Mein Tipp lautet nach wie vor, auf Vintage- bzw. gebrauchte Speedmaster zu setzen. Man kann sie ohne weiteres tragen und ein gutes Investment sind sie allemal. Die Moonwatch bekommt bekam man gebraucht – als sehr grobe Faustregel – zum halben Neupreis. Auf ebay sind derzeit Preise von 2.200 bis 2.500 (2016), 2.500 bis 3.000 Euro (2019), 3.000 bis 4.000 Euro (2020/21) 4.000 bis 5.000 Euro (s. ebay – Partnerlink/Werbung | Stand: 2024) für die Omega Speedmaster Moonwatch durchaus realistisch.
Das kann sich aber jederzeit ändern, denn die Preise steigen auch bei den gebrauchten Uhren. Und natürlich kommt es immer auf den Jahrgang und viele weitere Faktoren an: Eine Vintage-Speedmaster aus dem Jahr der Mondlandung (1969) und davor kostet wesentlich mehr als eine aus den 2000er Jahren. Ebenso macht es einen preislichen Unterschied, in welchem Zustand die „Speedy“ ist, welches Werk (Kaliber 321, 861 oder 1861) im Inneren schlägt, ob ein Original-Stahlband, die Papiere und die Box dabei sind etc.
Auf jeden Fall sollte es aber eine Speedmaster mit Handaufzug, Plexiglas (Hesalit) und einem Stahlboden sein. Denn nur dieses Modell kann man guten Gewissens als „Moonwatch“ bezeichnen. Es kommt dem von Edwin „Buzz“ Aldrin auf dem Mond getragenen und von Neil Armstrong in der Raumkapsel zurückgelassenen Speedmaster-Modell (Kaliber 321, Referenz 145.012) aus den 60er Jahren am nächsten.
Modell-Update – 2021/22:
Tja, es musste so kommen. Die Moonwatch hat 2021 ein Update erhalten – und damit auch einen neuen Preis von 6.100 Euro. Doch auch der war schnell passé. Nur wenig später liegt der Preis bei 6.600 7.000 Euro, 7.400 Euro, 7.600 Euro (Update 2024).
Dafür gibt es eine neue Referenz (310.30.42.50.01.001), ein neues Werk (3861), neues Stahlband und einige weitere optische Veränderungen.
Zudem ist die neue Moonwatch als Co-Axial Master Chronometer klassifiziert:
Und so wie es aussieht, nimmt Omega die bisherige Moonwatch tatsächlich aus dem Programm. Damit liegt der Einstiegspreis in die Welt der Speedmaster-Reihe nun nicht mehr unter 5.000 Euro, sondern deutlich darüber.
Mission accomplished.
Oder wie ich bereits in einem anderen Artikel aus dem Jahr 2020 unter der Überschrift „Von Mondreisen zu Mondpreisen“ schrieb:
Es fehlt nur noch, dass Omega die bisherige „günstige“ Moonwatch einstellt und sie – ohne wirkliche Not – gegen eine „technisch bessere“ (aka teurere) austauscht. Gerüchte und Vermutungen in diese Richtung gibt es ja bereits. Wir werden sehen. Mich wundert auf jeden Fall nichts mehr.
Nun kostet der Einstieg in die Speedmaster-Welt also 7.600 Euro. Und wer es noch edler mag, der bekommt die neue Moonwatch auch in Gold und Weißgold – die Preise liegen hier zwischen 24.100 und 44.300 über 30.000 und 50.000 Euro:
Und wer da noch einen draufsetzen möchte – dieses „weißgoldige“ Speedmaster-Exemplar erschien Anfang 2022 und lag bei 79.300 Euro – im selben Jahr folgte eine Preiserhöhung auf 89.300 Euro (2022) und nur wenig später sind wir auch schon bei 97.000 Euro (2024):
Wie gesagt: The Moon is the Limit ;)
ZEIGR-Tipp: Die Omega Speedmaster gebraucht kaufen – Moonwatch, Mark II & Co
Wer nun direkt nach diesen und weiteren Modellen schauen möchte:
– die offizielle „Mond-Uhr“: Moon Watch Speedmaster mit Handaufzug (ebay-Partnerlink/Werbung)
– die Mark-Reihe (siehe ebay – Partnerlink/Werbung) – ebenfalls sehr schöne und empfehlenswerte Vintage-Uhren mit günstigeren Einstiegspreisen
– die „Kleine“ für etwas schmalere Handgelenke – Omega Speedmaster Reduced (siehe ebay – Partnerlink/Werbung)
– alle bzw. die unterschiedlichsten Modellvarianten (siehe ebay – Partnerlink/Werbung) wie z.B. die Omega Speedmaster 38 Co Axial Chronograph, Omega Speedmaster Chronoscope, Omega Speedmaster Racing Co-Axial, etc.
Weitere Lese-Tipps:
In diesem Blog findet Ihr einige weitere Artikel rund um das Thema:
Omega Speedmaster – 6 Alternativen zur Moonwatch (Update 2023)
Geldanlage: Vintage-Uhren – besser als jedes Sparbuch und Aktien?
Aktualisierter Beitrag. Erstmals erschienen am 20. Januar 2016. Updates: 2019, 2020, 2021, 2022, 2023, 2024.
*Partnerlink/Werbung – was ist das?