Es gibt Erlebnisse, zum Beispiel Pressereisen*, die muss man erst einmal eine Weile sacken lassen. Besonders dann, wenn sie etwas mit dem Namen Porsche sowie einer Uhr namens Porsche Design Chronograph 1 GP zu tun haben – und in direkter Verbindung mit dem einen oder anderen (Kindheits-)Traum stehen.
Genau so ein kleiner Traum ging neulich für mich in Zell am See, auf der Großglockner-Hochalpenstraße und auf dem Weg zu einer Almhütte namens F.A.T. Mankei in Erfüllung (Mankei = österr. Murmeltier). Ich hatte die Gelegenheit, in eine Welt einzutauchen, die ich sonst nur aus den (sozialen) Medien kenne. Nun war ich also mittendrin.
Und gleich vorweg: Für all diejenigen, die zu dieser speziellen Art von Neid neigen und anderen nichts gönnen können – die sollten jetzt besser aufhören zu lesen. Wirklich. Denn was in diesem Artikel folgt, wird solchen Charakteren und Gemütern eher nicht so gut tun… :) – Alle anderen sind natürlich herzlich eingeladen, auf dieser Reise dabei zu sein.
Beginnen wir mit dem Wesentlichen – und Historischen. Es geht natürlich um eine Uhr. Einen Klassiker. Und zwar um einen, dessen Neuauflage und Würdigung – zumindest nach meinem Verständnis – mehr als überfällig war.
Porsche Design Chronograph 1 – First „All Black“ & Comeback eines Uhren-Klassikers
Porsche Design Chronograph 1 – 1972 Limited Edition (500 Stück, ausverkauft)
Und für die, die es noch nicht wussten: Porsche hat nicht nur zahlreiche legendäre Automobile gebaut, sondern auch die eine oder andere legendäre Uhr – unter dem Label Porsche Design. Gegründet 1972 von Ferdinand Alexander Porsche, der wiederum Industriedesigner und geistiger Vater des 911er war:
Unter seiner Federführung entstanden einige Design-Klassiker, die während des ganzen Uhren-Booms und Hypes der letzten Jahre mitunter wenig bis kaum Beachtung gefunden haben. Zu Unrecht.
Allen voran der schwarze und sportliche Chronograph, den Porsche 1972 mit einigem Aufsehen („First all Black“) und als erste eigene Uhr auf den Markt brachte – und 2022 neu auflegte. Also genau 50 Jahre später (ZEIGR berichtete).
Das Ur-Modell habe ich Euch hier bereits vor mehreren Jahren (2016 !) vorgestellt und als guten Vintage-Uhrentipp ans Herz gelegt. Nicht nur als Wertanlage, sondern auch als einen Chronographen, der in Sachen Design und als erste komplett schwarze Uhr von uhrenhistorischer Bedeutung ist. Oder anders: Dieser Porsche Chrono ist der Vorfahre aller Uhren, die in den letzten 50 Jahren im „All Black“- oder Stealth-Look auf den Markt gekommen sind.
Dasselbe gilt übrigens für das Design. Vom Gehäuse, über das Zifferblatt bis hin zum Band. Vor allem die auf Klarheit bedachte Gestaltung im „Tachometer-Stil“ war wegweisend. Nicht wenige Uhrenmarken haben sich mehr als nur ein wenig „inspirieren“ lassen:
Und wer hier etwas länger mitliest, der kennt sicherlich auch meinen allerersten ZEIGR-Artikel zur Buler Grand Prix (oben, rechts) und den späteren Artikel zur schwarzen Sinn 144 (oben, links).
Nur zwei Beispiele, welchen Einfluss dieses Design im Uhrenbereich hatte – und auf mich als Uhren-Fan und Sammler.
Wer hat´s erfunden?
Oben: Das Original – Orfina Porsche Design mit ETA 7750 und Tachymeter bis 1.000 km/h
Eine kleine Anekdote hierzu. Sinn hat die oben erwähnte 144 seit Jahrzehnten im Programm. Sie gehört zu den Bestsellern der Frankfurter. Und ein junger/unerfahrener Uhrenfreund äußerte neulich in einer Facebook-Gruppe, dass die Porsche-Neuauflage doch einfach nur eine Sinn-Kopie sei… Nun ja. Natürlich ist es genau umgekehrt, nur weiß es nicht jeder. Einfach, weil das Porsche-Original jahrzehntelang von der Bildfläche verschwunden war.
Oben: Die „Hommage“ – Sinn 144, ca. 80er Jahre am ZEIGR-Kautschukband „Arched“ (Werbung)
Und wie schon anfangs gesagt: Es war mehr als überfällig, dass Porsche sich dieses Klassikers annimmt – und in Form einer Neuauflage an die Pole Position setzt.
Denn: Das Original ist und bleibt der Porsche Design Chronograph 1. Anfangs von Orfina produziert, heute in der hauseigenen Manufaktur von Porsche in der Schweiz (Solothurn).
Soweit also zur Geschichte. Kommen wir nun zu den Uhren-Neuheiten 2023 – und warum ich dem Ruf des Berges folgen musste :)
Porsche Design Chronograph 1 GP 2023 – Mankei-Edition
Mir stellten sich anfangs dieselben Fragen, die wahrscheinlich auch bei Euch aufkommen: Warum eine Uhrenpräsentation in Zell am See? Und wofür stehen GP und Mankei?
Die Kurzfassung: Zell am See ist der Sitz des Porsche Design Studios. Hier sind unzählige Produkte entstanden – nicht nur Uhren.
Zudem ist die Familie Porsche selbst in Zell am See ansässig und soll auf der kurvigen Großglockner-Hochalpenstraße so manchen ihrer Sportwagen auf Herz und Nieren getestet haben. Nachdem ich die Strecke selbst fahren durfte, glaube ich das sofort.
Die Frage nach GP und Mankei lässt sich wohl am einfachsten mit der Person Ferdinand Porsche (Jahrgang 1993) und seinen aktuellen Unternehmungen unter der Dachmarke F.A.T. International erklären.
Da wäre einmal das wiederbelebte Motorsport-Event GP Ice Race in Zell am See sowie das neueröffnete Gasthaus F.A.T. Mankei, das ab sofort als Anlaufstelle und Treffpunkt für Motorsport-Begeisterte auf der Hochalpenstraße dienen soll. Übrigens mit hervorragender Gastronomie – und toller Aussicht. Von beidem konnten wir uns auf diesem Trip überzeugen.
Sowohl anlässlich des Eisrennens (2023 wegen Warmwetter leider ausgefallen) als auch zur Eröffnung der Mankei-Hütte, gab es je eine eigens hierfür entworfene Variante des Chronographen 1.
Beide kommen am Natoband und sind mit Quick Release-Adaptern ausgestattet – einmal in weiß (GP Ice Race) und einmal in hellgrün (Mankei – Textil/Leder)):
Porsche Design Chronograph 1 GP: Gehäuse aus Titan, Manufakturwerk, Chronometer (COSC), Durchmesser 40,8 mm
Beide sind in Zusammenarbeit mit Ferdinand Porsche entstanden. Und beiden merkt man den etwas frischeren Wind und eine gewisse Leichtigkeit an, die Ferdinand (Sohn von Wolfgang und Neffe von F.A. Porsche) nicht nur in Sachen Uhren mitbringt :)
Nur damit Ihr einen Eindruck bekommt, wie „Ferdi“, sein Team & Friends das Ganze medial angehen – hier ein Insta-Reel mit ihm in der Hauptrolle:
Und:
Keine Ahnung, wie es Euch geht, aber mich spricht das schon sehr an :)
Zurück zur Uhr. Es ist im Prinzip dasselbe limitierte Modell, das zum GP Ice Race mit einer Gesamtauflage von 250 Stück aufgelegt wurde – jedoch mit einem neuen Band.
Zur Eröffnung der Mankei-Hütte gab es 50 Stück, die man noch erwerben konnte. Und: Jeder Besitzer einer GP Ice Race – also der anderen 200 Uhren – konnte sich vor Ort das limitierte Band kostenlos abholen.
Weitere Merkmale dieser Varianten: Das nicht geschwärzte Gehäuse aus Titan, die Innenlünette mit Minutenanzeige (statt Tachymeter in km/h) und die farblich abgesetzten Drücker. Hier einige weitere Impressionen des Porsche Design Chronograph 1 GP 2023 – Mankei-Edition:
Einladend: Auf der Rückseite und im Leder verewigt – die Geo-Koordinaten der Mankei-Hütte. Plus Kaffee-Symbol.
Und live – als Wristshot:
Let´s talk Prices
Wer sich für diese limitierte GP-Variante interessiert, bekommt sie (noch) für 8.950 Euro. – Zum Vergleich: Die aktuell erhältliche Variante in „All Black“ mit Titanband hat denselben Preis. Ist jedoch keine Limited, sondern eine Numbered Edition (maximal 1.000 Stück pro Jahr).
Ja, das ist alles nicht wenig Geld. Allerdings möchte ich darauf hinweisen, dass die in 2022 erschienene und mittlerweile ausverkaufte Jubiläumsversion (Porsche Design Chronograph 1 Limited Edition – 500 Stück) noch bei 6.972 Euro lag. Nach nur einem Jahr zahlt man bereits rund 2.000 Euro mehr für ein vergleichbares Modell (Porsche Design Chronograph 1 – All Black Numbered Edition). Ebenso für die oben vorgestellten limitierten Varianten am Natoband.
Und wenn Ihr mich fragt, dann steuert Porsche Design mit diesem wiederbelebten Inhouse-Design-Klassiker – nun aus eigener Produktion, mit Manufakturwerk – dieselben Preisbereiche an, die Omega seit Jahren mit der Speedmaster Moonwatch im Visier hat (siehe hier) und Rolex mit seinem Chrono-Klassiker Daytona schon lange vorgibt. Gewissermaßen als Luxusuhren-Benchmark. Und es gibt nicht wirklich einen Grund, warum sich ausgerechnet eine Marke wie Porsche preislich woanders positionieren sollte. – Und fürs Protokoll: Hohe vier bis fünfstellige Preise rufen bei mir nach wie vor keine Jubelsprünge hervor (im Gegenteil), allerdings verstehe ich, warum es dieser Preisbereich geworden ist bzw. kein anderer sein kann.
Nachtrag: Während ich diesen Text schreibe, erscheint eine weitere Limited Edition am Natoband. Zum 75-jährigen Porsche-Jubiläum. Guess what?! Sie liegt bei knapp 10.000 Euro (9.975 Euro). Ein weiteres Indiz dafür, in welche Richtung sich diese Varianten in Zukunft entwickeln könnten… 11-15K – ick hör Dir trapsen ;)
Oder doch lieber Vintage?
Und für alle, die sich für die Vintage-Alternative interessieren: Die bekommt Ihr durchaus noch etwas „günstiger“. Allerdings sind auch hier die Preise in den letzten Jahren rapide angestiegen.
Lagen sie bei meiner ersten Empfehlung 2016 noch um die 1.000 bis 1.500 Euro auf ebay (Partnerlink) bzw. 3.000 bis 4.000 auf Chrono24, liegt die Orfina Porsche Design heute im guten bzw. restaurierten Zustand zwischen 5.000 und 8.000 Euro (Chrono24).
Etwas „günstiger“ und oft im sichtlich gebrauchten Zustand findet Ihr sie aber nach wie vor auf ebay. Am besten achtet Ihr beim Kauf auf die Echtheitsprüfung von ebay (Partnerlink) – die reduziert zumindest das Risiko, an ein Fake oder eine Franken-Watch zu geraten.
Und wer meinen Artikel zur Orfina Porsche Design damals gelesen und dem Tipp gefolgt ist, der ist eh fein raus und hat alles richtig gemacht. Plus: Er hat eine großartige Uhr in seiner Sammlung :)
Soweit also zum Thema Neuauflage des Porsche Design Chronograph 1 und seine neuen Varianten.
An dieser Stelle könnte der Artikel enden. Schließlich habe ich Euch eine Uhren-Neuheit vorgestellt, die auf einem meiner „all time favorites“ basiert. Die historischen Hintergründe haben wir ebenfalls beleuchtet. Was will man also mehr?
Fertig? Nope, noch nicht ganz…
Tja, da wäre ja noch diese Sache mit dem Mythos und Namen Porsche – sowie den anfangs erwähnten Erlebnissen, Eindrücken und Gedanken zur gesamten Präsentation. Denn die wich erheblich von dem ab, was ich von anderen Uhrenmarken kenne.
Oft lässt mich dieses ganze „Drumherum“ ja ziemlich kalt. Das mag daran liegen, dass ich als PR-Berater und Ex-PR-Manager in den letzten 25 Jahren dann doch das eine oder andere gesehen habe. Sowohl als Gast als auch als Betreuender. Und als Betreiber von ZEIGR sind nochmal ein paar Erfahrungen hinzugekommen.
Lasst mich also einen Blick als „Kommunikator“ auf das Ganze werfen – und meine Gedanken/Eindrücke wiedergeben. (Wen das nicht interessiert, der schaut sich einfach die Fotos an – auch nice ;))
Weniger ist mehr.
Die meisten Uhren-Events und Präsentationen haben etwas von einer Vertriebs- bzw. Verkaufsveranstaltung – von einfach bis protzig kann alles dabei sein. Mal mehr, mal weniger unterhaltsam.
Und was immer wieder auffällt: Im (Uhren-)Marketing spricht man sehr, sehr gern und oft von „Emotionen“ (ich kann es echt nicht mehr hören…) und versucht Bloggern und Journalisten eine mitunter recht konstruierte „Markenwelt“ näherzubringen, in die man sich aus Image-/Marketing-Gründen und recht teuer eingekauft hat. Bevorzugt aus dem Bereich Motorsport, Fliegerei, Tiefsee und Co. – Zu Land, zu Wasser und in der Luft… so kreativ… so unique… Dazu faselt man noch etwas davon, was so alles die „DNA“ des Unternehmens ausmacht – gespickt mit unzähligen weiteren Floskeln, die ich Euch gern erspare (obwohl ich täglich damit bombardiert werde).
Anders bei Porsche. Dort hat man – zumindest bei der Präsentation der Mankei-Edition und mir gegenüber – angenehm zurückhaltend kommuniziert. Kein Hard-Selling, kein Bullsh**-Bingo. Stattdessen hat man uns ziemlich unaufgeregt – keineswegs aber emotionslos oder trocken – die Marke und Familie Porsche nähergebracht.
Wie man das gemacht hat? Nun, indem uns Produkte aus dem Hause Porsche gezeigt hat, die einfach für sich sprechen. Und wirken. So einfach, so angenehm.
Ein paar Impressionen
Zunächst gab es im Studio F.A. Porsche einen Raum, in dem zahlreiche Produkte ausgestellt waren, die dort im Laufe der Jahrzehnte entstanden sind – mit und ohne Automobil-Bezug:
Ja, selbst Sprühpistolen gibt es im Porsche Design – sowie zig weitere Produkte, die man so sicherlich nicht auf dem Zettel hätte.
Hintergrund: Das Studio F.A. Porsche ist letztendlich nichts anderes eine Design-Agentur. Und als solche arbeitet sie mit diversen bekannten, aber auch weniger bekannten, Branchengrößen zusammen.
Natürlich gab es – neben dem Chronograph 1 – auch die eine oder andere historische Porsche-Uhr zu sehen:
Ein paar Awards, klar:
Oben: Chef-Designer Carsten Monnerjan
Danach ging es in Arbeitszimmer von F.A. Porsche. Leider waren dort Fotos verboten. Aber jedem von uns viel sofort ein Uhrenbeweger auf. Allerdings kein „ziviler“ bzw. handelsüblicher, sondern einer, den man sonst eigentlich nur bei Uhrmachern sieht. F.A. Porsche war scheinbar ein Watchguy . (Nach ein wenig Recherche habe ich in diesem WatchPro-Artikel ein Bild vom Arbeitszimmer gefunden – inklusive Uhrenbeweger an der Wand :))
Im Anschluss hieran gab es dann einige interessante Insights in die aktuelle Produkt-Strategie, einige Zahlen, Daten, Fakten und physisches Anschauungsmaterial, wie Porsche die Titancarbid-Gehäuse seiner Uhren produziert:
Das Stichwort lautet hier Sinterverfahren. Einfach erklärt: Aus einem Werkstoff-Pulver wird ein übergroßes Gehäuse gepresst, das anschließend bearbeitet und „gebacken“ wird. Dabei schrumpft es und erhält schließlich die gewünschte Größe und Härte.
Und so sieht das fertige Produkt dann am Handgelenk aus – ein Träumchen:
Porsche Design Chronograph 1 – 911 Dakar
Wie gesagt, bei all dem ging es recht unaufgeregt zu. Man hat uns dieses und jenes präsentiert, kein großes Bohei darum gemacht, sondern einfach alles für sich sprechen und wirken lassen.
Nachdem wir also einiges gesehen und erfahren haben, hieß es, dass wir uns doch bitte eine Mankei-Edition (leihweise) umbinden und einen Schlüssel nehmen sollen.
Auf diesen Moment hatte man uns übrigens schon vorbereitet – mit dem Satz: „Bitte nehmt Euren Führerschein mit.“. Und was es bedeutet, wenn jemand von Porsche das zu einem sagt, könnt Ihr Euch sicherlich denken. Und ja, ich muss zugeben, allein schon dieser simple Satz löste dann doch die eine oder andere Emotion in mir aus. Nachvollziehbar, oder?
Wenige Minuten später saß ich also in einem 911 Carrera 4S Cabrio. Meine Co-Pilotin war Antje Heepmann, eine sehr nette Kollegin vom Branchen- und Handels-Magazin WatchPro Deutschland. Und ab diesem Zeitpunkt musste sie mein Dauergrinsen und sich ständig wiederholende, semi-eloquente Aussagen wie „krass“, „unfassbar“ und „Aaaaalter“ ertragen. Schließlich ging es mit dem 911er die Großglockner Alpenstraße hinauf – zur besagten Mankei-Hütte.
Dort angekommen fragte man uns, wer denn noch weiterfahren möchte – trotz des schlechten Wetters. Und nun ratet, wer sich das nicht nehmen ließ. Er hier:
Im Hintergrund seht Ihr die Mankei-Hütte. Unten einige Impressionen, von dem, was uns dort bzw. in einem Seitenpavillon erwartete:
Ebenfalls ausgestellt war dort eine „Ahnenreihe“ des Porsche Chronograph 1 in diversen Varianten – mein Vintage-Herz schlug gleich höher:
Zudem hatte ich auf der Mankei-Hütte, die Möglichkeit, mit Ferdinand Porsche ein kurzes Interview zu führen. Das muss ich Euch aber bei Gelegenheit nachreichen, da es den Rahmen hier wirklich sprengen würde. Doch auch in diesem Interview ging es angenehm entspannt zu – so viel kann ich schon mal vorwegnehmen.
Was noch geschah: Auf der Mankei-Hütte konnten wir uns davon überzeugen, wie es ist, sich in einem Online-Konfigurator eine sogenannte fahrzeugbegleitende Uhr zusammenzustellen. Sprich: Jeder Porsche-Besitzer (und jeder, der keinen hat) kann sich sein individuelles und zum Wunsch-Auto passendes Uhren-Modell zusammenstellen. Doch auch das ist eine Geschichte, die ich wohl an anderer Stelle noch einmal aufgreifen muss.
Ihr merkt schon, es gab unglaublich viel zu sehen – und vor allem zu er-fahren :)
Darum lasst mich all das, noch einmal zusammenfassen bzw. erläutern, was mir aufgefallen ist und ich besonders interessant fand. Neben den Uhren, den Autos und all dem anderen.
Porsche Design Uhren – ein „Triple Inhouse“
Während andere (Luxus-)Uhrenhersteller sich in die Motorsportwelt einkaufen müssen, um damit ein ganz bestimmtes Image und die vielzitierten „Emotionen“ zu erzeugen (und letztendlich Uhren zu verkaufen), hat es Porsche an dieser Stelle um ein Vielfaches leichter. Man muss sich dieses Image nicht extern dazuholen oder auf Zwang kreieren, man hat den Motorsport und die komplette Historie dazu bereits inne. Inhouse sozusagen. Und das seit 75 Jahren.
Dasselbe gilt für das Thema Design. Auch das hat man inhouse. Seit 50 Jahren. In Form eines eigenen Studios und zig Produkten, die man vorweisen kann. Allen voran der Chronograph 1, der das erste Design-Produkt überhaupt aus dem Hause war, wie mir Ferdi Porsche im Gespräch erzählte. Dies allein zeige schon, welchen Stellenwert Uhren hier haben.
Bleibt noch das Thema Uhren-Produktion. Gut, dass Porsche etwas von Technik, Mechanik und Werkstoffen versteht – und das auf einem recht hohen Level -, kann man sich denken. Bis vor einigen Jahren war es allerdings so, dass Porsche Design seine Uhren (und Werke) nicht inhouse produziert hat. Man arbeitete mit anderen Marken zusammen: Anfangs mit Orfina (1972-78), später mit IWC (1978-1995), Mitte der 90er Jahre stieg Porsche Design bei Eterna in Grenchen ein. Doch erst seit 2014 produziert man komplett eigene Uhren, in einer Manufaktur in Solothurn (Schweiz).
Kurzum: In Sachen Uhren-Produktion, Design und Image (Motorsport + Luxus) hat sich Porsche Design mittlerweile ziemlich gut aufgestellt. Mit so einem Triple-Inhouse lässt sich arbeiten :) Und während viele Uhren-Modelle der letzten Jahre jetzt nicht den überschwänglichsten Anklang in der Watch-Community fanden, glaube ich, dass der Chronograph 1 – als echter Klassiker – dies maßgeblich ändern kann. Erst recht, wenn die Reihe weitere interessante Varianten erhält. Wovon ich aber stark ausgehe. Und ich habe auch ein wenig das Gefühl, dass Ferdinand Porsche hierzu noch das eine oder andere beitragen wird… :) Auf jeden Fall ich bin sehr gespannt, in welche Richtung sich all das noch entwickeln wird. Wir werden sehen.
Soweit also meine Eindrücke und Gedanken rund um den Porsche Design Chronograph 1 GP 2023 – Mankei-Edition.
Last but not least – ein Video vom Tag der Präsentation:
Und ein paar Lese-Tipps rund um das Thema „All Black“:
Orfina Porsche Design – Vintage-Uhr mit Wertsteigerung? (Update 2020)
*Pressereise (Was heißt das?)