(Update) Endlich! Nach rund 5 Jahren kann ich Euch also mein erstes eigenes Produkt inklusive Online-Shop vorstellen. Und da dieser Uhren-Blog seinen Sitz in Deutschland hat, muss ich wohl an dieser Stelle darauf hinweisen, dass das hier Eigen–Werbung ist. – Worum es geht, könnt Ihr natürlich dem Titelbild entnehmen: Uhrenarmbänder. Im ZEIGR-Style.
ZEIGR: Uhrenarmbänder & Shop
Etwas genauer: Es geht um handgefertigte Lederbänder im Vintage-Stil. Pflanzlich gegerbt (vegetabil – chromfrei) und mit Schnellwechsel-Federstegen (Quick Release)versehen. Plus: Made in Germany. (Wer es nun gar nicht mehr aushält – hier geht es direkt zum Shop ;))
Ich hoffe, man merkt der kurzen Auflistung bereits an, dass ich es mir nicht ganz so leicht gemacht habe. Vielleicht hat das Ganze darum auch fünf Jahre gedauert. In erster Linie ging es mir aber darum, dass ich Uhrenbänder produziere, die ich als (Vintage-)Uhrensammler selbst tragen und kaufen würde. Die Kriterien, die ich angesetzt habe, begannen beim Design, der Handhabung und endeten beim Preis und Lieferumfang. Was ich genau damit meine – dazu später mehr.
Let´s talk about Straps
Zurück zum Preis. Denn der war ein nicht unwesentlicher Grund, warum ich 2014 dieses Projekt überhaupt angegangen bin. Mir waren selbst – als Käufer – damals Preise von um die 150 Euro und mehr für ein typisches Vintage-Strap einfach zu viel. Und das ist noch nicht mal das Ende der Fahnenstange. Wer möchte, der kann heute noch ohne weiteres 200 Euro und mehr für so ein Lederband bezahlen. Erst recht, wenn man ein Originalband für seine (Luxus-)Uhr sucht. Stellt sich nur die Frage: Warum sollte man das tun?
Mir war ziemlich schnell klar, dass das auch günstiger gehen muss. Und irgendwann dachte ich mir: Warum machst Du nicht selbst ein Uhrenarmband? Wählst ein eigenes Design und ein paar Features, die den Bändern bis dahin fehlten – zumindest in dieser Kombination. Und das Ganze zu einem (für mich) vertretbaren Preis. Was das genau heißt? Der Preis für meine ersten Uhrenarmbänder sollte auf jeden Fall unter 100 Euro liegen. Und: Es sollte kein typisches „Two-Stitch“-Strap werden. Davon gibt es ja nun wirklich genug.
Der Prototyp – das erste ZEIGR-Uhrenarmband
Mit der Unterstützung einer Sattlerin aus Hamburg entstand also Anfang 2015 der erste von mehreren Prototypen. Er hatte eine Bandbreite von 19 mm und war für zunächst für eine Rolex Oysterdate Precision (Ref. 6694) gedacht – sie diente mir gewissermaßen als Versuchs-Vintage-Uhr. Wer ZEIGR länger liest (oder auf Instagram folgt), dem ist dieser Prototyp schon einmal in diesem Artikel begegnet :)
Leider konnte die besagte Sattlerin nicht in die Serienproduktion einsteigen. Es blieb bei einem bzw. zwei Prototypen. Das Projekt ruhte eine Weile. Nicht zuletzt, weil ich das Ganze hier nebenbei und immer noch als One-Man-Show mache. Dennoch war ich dankbar, denn ich hatte nun Muster, mit denen ich weitermachen konnte. Nach mehreren Stationen, Rückschlägen, lustigen und nicht ganz so lustigen Begebenheiten bei diversen Produzenten – in Italien und Deutschland – war es dann Anfang dieses Jahres soweit: Ich hielt die ersten beiden Lederbänder in der Hand, mit denen ich endlich zufrieden war. Es gab nur noch Kleinigkeiten zu ändern bzw. zu ergänzen. Meine ersten Bänder gingen also in kleiner Auflage in Produktion. Und genau die könnt Ihr nun hier kaufen:
Und da sich der eine oder andere sicherlich fragt „Warum kleine Auflage?“. Hier die Antwort: Das Ganze kostet den einen oder anderen Euro – und ich habe alles aus eigener Tasche bezahlt. Darum :)
Und da es garantiert noch einige weitere Fragen gibt, dachte ich mir, dass eine Art FAQ eine gute Idee sein könnte.
Los geht´s – mit den Basics:
ZEIGR-Uhrenarmbänder – was bekomme ich?
Die wichtigsten Features im Überblick:
- Original ZEIGR-Strap im Vintage-Stil
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Rindsleder – pflanzlich gegerbt (vegetabil – chromfrei)
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handgefertigt
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versiegelte Kanten
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Schnellwechsel-Federstege (sog. „Schnellverschluss“) – Bandwechsel ohne Werkzeug
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Lieferumfang: 1x Lederband
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kostenloser Versand (ab 50 Euro)
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Made in Germany
Außerdem wichtig:
- Edelstahl-Dornschließe
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Bandanstoß: 20 mm
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Banddicke: 3 mm
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Größe: M (Länge: 114mm/82mm)
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entspricht ungefähr 17-21 cm Handgelenksumfang
Warum dies, warum das? – ein FAQ
Für wenn sind ZEIGR-Bänder gedacht?
Natürlich für jeden, der sich und seiner Uhr ein schönes Uhrenarmband gönnen möchte :) Allerdings glaube ich, dass in erster Linie Uhrenliebhaber und Uhrensammler so richtig verstehen, was ich mir bei diesen Bändern gedacht habe. Sie haben wahrscheinlich einen ähnlichen (Sammel-)Background, Interessen und Vorlieben wie ich. Entsprechend hoch dürften hier die Übereinstimmungen sein. Oder anders gesagt: ZEIGR-Bänder sind von einem Uhrensammler – für Uhrensammler & Liebhaber. Wenn die Bänder darüber hinaus Freunde finden – umso schöner :) Es sind aber eben nicht die Bänder, die „Otto-Normalverbraucher“ im Kaufhaus auf einer Dreh-Vitrine für rund 29,95 Euro findet. Und das meine ich keineswegs despektierlich (habe selbst dort Bänder gekauft).
Warum diese Farbwahl?
Zunächst einmal, weil Schwarz und Braun die gängigsten Farben bei Uhrenarmbändern sind. – Was die Naht angeht, sollte es etwas anderes als die klassisch weiße Kontrastnaht sein. Also überlegte ich mir, welche Farben könnten sonst noch zu den meisten Uhren und Outfits passen. Dazu schaute ich einfach mal in meine Uhrensammlung. Das Resultat: Beim braunen Band fiel die Wahl auf Dunkelblau. Denn es passt auf jeden Fall an Uhren mit blauem oder braunem Zifferblatt:
Und wenn Ihr gern Jeans tragt (das dürften wohl einige sein), dann liegt Ihr mit diesem Uhrenarmband schon mal ziemlich richtig. Wer dazu noch gern braune Schuhe und Gürtel trägt, landet mit diesem Band einen Volltreffer:
Beim schwarzen ZEIGR-Band war die Herangehensweise etwas anders. Klar, schwarzes Zifferblatt – schwarzes Uhrenarmband. Da kann man kaum was falsch machen. Und Rot ist hier eh eine gern genommene Kontrastfarbe:
Ein kleines Aha-Erlebnis hatte ich allerdings, als ich einen Prototypen dieses Bands an meiner Tudor Black Bay mit roter Markierung auf der Lünette trug. Das sah ziemlich gut aus. Mein Entschluss, dass dieses Uhrenarmband in Produktion geht, stand spätestens da fest. – Wenn Ihr also eine Uhr habt, die nicht nur ein schwarzes Zifferblatt, sondern auch noch rote Elemente hat (Zeiger, Lünette etc.), dann seid Ihr bei diesem Uhrenarmband goldrichtig. Aber wie gesagt, im Prinzip passt es zu jeder Uhr mit schwarzem Zifferblatt bzw. Lünette:
Update: Neue Bänder/Farben im Sortiment (2020):
All Black: Handgefertigte Uhrenarmbänder – ZEIGR-Straps (Update & Aktion)
Warum 20 mm Bandbreite – was ist mit 18, 22, 24 mm?
Tja, auch hier habe ich meine Uhrensammlung „befragt“ – gewissermaßen als Referenz. Und 20 mm ist und bleibt einfach die häufigste Bandbreite. Und das nicht nur in meiner Sammlung. Danach habe ich mich gerichtet. Aber keine Bange: Natürlich sollen irgendwann weitere Bandbreiten folgen. Brauche ich ja selbst – für die eine oder andere Uhr ;)
Nachtrag: Ab sofort könnt Ihr auf Bestellung weitere Bandbreiten ordern. Dazu zählen auch Sondergrößen wie zum Beispiel 19 mm. Mehr dazu und den Lieferzeiten im Shop.
Warum haben die Bänder eine Schlaufe – und nicht zwei?
Weil ich bei dieser Bandstärke (3 mm) eine fixierte Schlaufe als störend und unpraktisch beim Umbinden empfand. Und tatsächlich reicht eine flexible Schlaufe aus, damit das Band im Alltag vernünftig anliegt. Zumindest hat das mein Test-Tragen ergeben. Und da ich eh ein Freund von „Weniger ist mehr“ bin, habe ich mich für diese reduzierte Form entschieden.
Was hat es mit dem Schnellwechselsystem auf sich?
Oh, da kommen wir zu einem besonders „schönen“ Thema… :) Sorry, das wird jetzt etwas länger.
Ist es nicht erstaunlich, welche formidablen technischen Errungenschaften die hohe Uhrmacherkunst in den letzten Jahrzehnten und Jahrhunderten hervorgebracht hat? Von der Co-Axial-Hemmung bis hin zum (Gyro-)Tourbillon. Faszinierend, nicht wahr?
Einzig beim Wechseln von Uhrenarmbändern geht es bis heute archaisch und unpraktisch zu. Gefühlt 90% aller Uhrenhersteller (Microbrands mal ausgenommen) setzen immer noch auf die wohl primitivste Form: Handelsübliche Federstege, bei denen man ohne Werkzeug ziemlich aufgeschmissen ist.
Diese einfachen Federstege und das Verwenden selbst des besten Werkzeugs führen früher oder später dazu, dass man das Gehäuse seiner Uhren beim Bandwechsel zerkratzt. Vollkommen unnötig.
Und: Welcher (zu sich selbst ehrliche) Uhrensammler kennt es nicht, dass einem so ein perfider und ungesicherter Federsteg, am Ohr vorbei, quer durch den Raum fliegt. Eh schon genervt von der ganzen Fummelei, muss man dann noch nach diesem „Sprüngli“ suchen. Auch das: Vollkommen unnötig.
Ernsthaft, es grenzt an Dreistigkeit, dass überhaupt noch ein (Luxus-)Uhrenhersteller diese unpraktischen Federstege verwendet. Und das, obwohl es seit langem mindestens eine wesentlich smartere Schnellwechsel-Variante gibt, mit der jeder Uhrenbesitzer sein Band vollkommen stress- und kratzerfrei selbst wechseln kann:
Auch ein Federsteg – nur eben in clever und kundenfreundlich. Man nutzt ihn: Ohne Werkzeug! – Es bedarf nur eines kleinen Stiftes/Schiebers am Federsteg und eines Schlitzes im Lederband – und schon ist das Problem gelöst.
Und noch einmal: Diverse Uhrenhersteller, die jeden erdenklichen, hochkomplexen und mechanischen Firlefanz in ihre Uhren einbauen (und uns mit ihrem Marketing-Geseier auf den Keks gehen), waren bislang wirklich nicht in der Lage, ihren Kunden eine komfortable Alternative zu den einfachen und nervtötenden Federstegen zu bieten? Echt jetzt?
Und jedes Mal für einen Bandwechsel zum Uhrmacher/Juwelier gehen zu müssen, ist auch nicht wirklich guter Service am Kunden.
Es sei denn natürlich, man möchte ihn gezielt dort hinleiten, damit er nur vor Ort ein neues „Originalband“ kauft (aaaah, wir erinnern uns, siehe oben, 200+ Euro – kein Problem). Das wird dann auch gleich fachmännisch angebracht. Und gilt als Service. Nun ja…
All das könnt Ihr spätestens jetzt vergessen. Bitte kauft nur noch Ersatz- oder Wechselbänder mit Schnellwechsel-Federstegen. Im ZEIGR-Shop – oder woanders. Das ist mir fast schon egal. Hauptsache der einfache Federsteg geht endlich „in Rente“ bzw. kommt nur noch bei Nato- und Durchzugsbändern zum Einsatz.
Was heißt pflanzlich gegerbt?
Für das Gerben von Leder verwendet man gern Chrom. Tatsächlich muss man hier unterscheiden, welches Chrom verwendet wird. Es kann mitunter für den menschlichen Körper schädlich sein – muss aber nicht. Die Experten sind sich da nicht immer einig. Aus diesem Grund habe ich mich für Bänder entschieden, die einfach mal pflanzlich gegerbt und damit chromfrei sind. Übrigens ist das mit ein Grund, warum ich auf einen erfahrenen deutschen Produzenten setze, der – laut eigenen Angaben – sich selbst diverse Auflagen macht und einhält.
Was kosten die Bänder?
Der Preis für ein ZEIGR-Band liegt bei 75 69 Euro (inkl. Mwst. & Versand).
Kann ich Extrawünsche anmelden?
Ihr könnt mir gern schreiben. Ob und wie sich Eure Wünsche realisieren lassen bzw. ich sie realisieren kann (vor allem wann und zu welchem Preis), ist wiederum eine andere Sache. Aber ja, generell interessieren mich Eure Wünsche und Anregungen. Immer her damit :)
Laufend aktualisierter Beitrag – erstmals erschienen am 21.6.2019