Tipps & Tricks: Uhrenarmbänder mit 19 mm und 21 mm Bandbreite – die „lästigen“ Zwischengrößen

Uhrenarmbänder Zwischengrößen 19mm 21mm
(Lesezeit: 4 Min.)

Den folgenden Tipp als (Life-)Hack zu bezeichnen, wäre sicherlich übertrieben. Aber: Mich hat schon öfter die Frage erreicht, ob es die Uhrenarmbänder im ZEIGR-Shop (Werbung) nicht auch in Zwischengrößen gibt. Also in ungeraden Bandbreiten wie 19 mm und 21 mm – als Ergänzung zu den weitaus geläufigeren Stegbreiten bei Herrenuhren von 18, 20 und 22 mm.

Nun, wenn es um solche Zwischengrößen geht, dann kann es mitunter kompliziert und etwas teurer werden. Muss es aber nicht, wie Ihr in diesem Artikel erfahren werdet :)
Aber der Reihe nach.

Warum gibt es Zwischengrößen bei Uhrenarmbändern? Warum weichen Hersteller vom Standard ab?

Wenn Ihr mich fragt, dann lauten die Gründe: Design und Mehreinnahmen :)

Was das Design angeht, so hat es wohl etwas mit den Proportionen zu tun. Bei der Gestaltung eines Uhrengehäuses kann ein Millimeter mehr oder weniger durchaus entscheidend für die Ästhetik einer Uhr sein.

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Das gilt auch für die Breite des Bandanstoßes. Tatsächlich ist mir dies selbst schon aufgefallen. Bei der einen oder anderen Uhr, erschien mir die Proportion von Gehäuse und Bandbreite dann nicht ausgewogen – zu schmal oder zu breit. Bis zu einem gewissen Punkt „kaufe“ ich also das Design-Argument.

Was die Mehreinnahmen angeht: Hier ist es nachvollziehbar, dass Uhrenmarken es nicht so gern sehen, wenn Kunden die Bänder ihrer Uhren gegen irgendwelche Fremd-Bänder austauschen. Natürlich ziehen es vor, Ihre eigenen „Originalbänder“ zu verkaufen.

Und wie erreicht man das am besten? Indem man ein kleines „Feature“ einbaut, das vom leicht auszutauschenden Standard abweicht. So erschwert man es dem Kunden ein wenig, abtrünnig zu werden und „fremd zu kaufen“.

Ein Beispiel, das wohl jeder kennt: Swatch-Armbänder. Dank der typischen Einkerbungen bekommt man kein normales Band an diese Uhren. Dass, dies kein Zufall ist, muss ich wohl kaum weiter erläutern.

Und Swatch ist nicht der einzige Hersteller, der solche „Features“ bei seinen Bändern ab Werk einbaut. Im Gegensatz zu den Swatch-Bändern kann es allerdings bei anderen Herstellern richtig ins Geld gehen.

Kurzum: Jedes dieser vom Standard abweichenden „Features“ bedeutet Mehreinnahmen für die Hersteller.

Nun sind Zwischengrößen wie 19 oder 21 mm sicherlich eine recht subtile Form dieser „Features“. Aber dennoch: Wer den Weg des geringsten Widerstandes gehen und nicht lange suchen möchte, der greift schnell mal zum Originalband. Und zahlt den entsprechenden Preis.

Wer aber keine Lust auf die oft höheren Preise oder die Designs der Originalbänder hat, der wird sich auf die Suche nach einer Alternative machen – und landet dann vielleicht mit seiner Anfrage bei mir :)

Und wozu rate ich, wenn es um Bänder mit 19 mm und 21 mm geht?

Nun, wenn es um die Lederbänder geht, dann kann ich die natürlich passgenau anfertigen lassen. Da es aber in diesem Fall Einzelanfertigungen sind, die ich selbst zu einem höheren Preis bestellen muss, kosten sie dann etwas mehr. Bei den Kautschukbändern ist dies leider nicht möglich.

ABER: Es gibt noch eine recht einfache und kostengünstige Lösung für dieses Problem – zumindest bei Leder- und Kautschukbändern.

Sie lautet: Federstege tauschen.

Uhrenarmbänder Zwischengrößen 19mm 21mm-9876

Sprich: Ihr nehmt z.B. ein 20-mm-Band und tauscht die 20-mm-Federstege einfach gegen 19 mm. Oder Ihr nehmt ein 22-mm-Band und setzt dort 21-mm-Stege ein. Oder -weitaus seltener – ein Band mit 24 mm, das 23-mm-Federstege erhält.

Da sowohl Leder als auch Kautschuk recht flexible Materialien sind, kann man sie gut „stauchen“. Und beim Einsetzen der Bänder macht Ihr genau das. Auf jeder Seite staucht Ihr sie um winzige 0,5 mm. Das ist so wenig, dass man es kaum sieht.

Diesen Tipp habe ich schon dem einen oder anderen Kunden gegeben. Und er kam durchaus gut an – so mancher hat mir sogar zufriedene Beweisfotos geschickt.

Das ist natürlich nichts für Perfektionisten. Wer super penibel ist, der wird den Unterschied sehr wahrscheinlich sehen. Nicht zuletzt, weil er es weiß und mit Argusaugen draufschaut. Aber für alle anderen kann es einen Versuch wert sein. Und letztendlich kann jeder selbst entscheiden, ob es für ihn passt.

Zudem kostet so ein Versuch nicht viel. Eigentlich gar nichts, wenn Ihr die bereits vorhanden Stege dafür nehmt.

Und falls Ihr neue benötigt, so bekommt Ihr diese Zwischengrößen problemlos für ein paar Euro auf amazon, ebay (Partnerlinks/Werbung*) oder bei spezialisierten Ersatzteil-Shops wie Watchparts24 (Sponsored Link).  Mit und ohne Quick Release.

 

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Sogar für Rolex-Uhren gibt es die passenden Spezial-Federstege in allen (Zwischen-)-Größen:

spezial-federsteg-aus-edelstahl-mit-schulter-fuer-rolex-ein-paar-19-mm

Foto: Watchparts24 (Sponsored Link)

Hier mal das Ganze in Bildern und im Selbstversuch, da ich vor kurzem selbst eine Uhr mit 19-mm-Bandanstoß gekauft und Euch als Alternative zur Swatch x Blancpain vorgestellt habe

So sieht ein 20mm-Tropical mit 19er-Federsteg an der besagten Uhr aus:

Uhrenarmband 19 mm Kautschuk

Man muss schon sehr genau hinschauen, um die „Stauchung“ zu sehen, oder?

Uhrenarmbänder Zwischengrößen 19mm - Rückseite

Uhrenarmbänder Zwischengröße 19mm - Federstege tauschen

Längenunterschied – oben das Bandteil mit 19-mm-Federsteg, unten mit dem 20-mm-Steg.

Selbstverständlich geht das Ganze auch mit normalen Federstegen – es müssen keine mit Quick Release sein. Da ich die aber bevorzuge und sie sich viel einfacher einsetzen lassen, kamen sie hier zum Einsatz.

Und wer sich fragt, wie man Federstege mit Quick Release wechselt, der findet auf Youtube einige Anleitungen.

Ein Tipp noch: Bei dünnen Bändern Leder- und Kautschukbändern lassen sich die Quick-Release-Stege tatsächlich mit bloßer Hand tauschen. Das ist kein Problem.

Bei etwas dickeren Bändern, wie ich sie im ZEIGR-Shop (Werbung) anbiete, sollte man aber doch lieber ein Federstegwerkzeug zum Heraushebeln in Erwägung ziehen. Das schont die Fingernägel und Nerven :)

Uhrenarmbänder Zwischengrößen 19mm 21mm

Und: Die Bänder sind recht robust. Sie können was ab und man kann mit einem guten Federstegwewrkzeug durchaus beherzt (aber bitte nicht rabiat) an so ein Heraushebeln rangehen.

Wer noch kein Federstegwerkzeug hat, dem lege ich diesen ZEIGR-Artikel rund um das Thema Uhrmacherwerkzeuge ans Herz.

Und so sieht das Ganze dann an einem Lederband, hier dem ZEIGR „All Black“ (Werbung), aus:

Uhrenarmband 19 mm Leder

Rolex Oysterdate Precision 6694 Uhrenarmbänder Zwischengröße 19mm

Hier habe ich ebenfalls die 20-mm-Federstege gegen 19mm getauscht.

Zusätzlich habe ich aber die Stege noch ein wenig gebogen, damit das Band bei der Vintage Rolex Precision, Ref. 6694, nicht am Gehäuse scheuert (mehr dazu – siehe Anleitung zum Biegen von Federstegen).

Last but not least: Mit Perlonbänder hat man den geringsten Aufwand. Hier fädelt man einfach ein 20er-Band ein. Fertig.

Uhrenarmband 19 mm Nylon - RDUNAE Fifty Fathoms an Eulit Perlonband grau

Eulit Perlonband – erhältlich im ZEIGR-Shop (Werbung) 

Das Band passt sich von allein an. Oder wie ich an anderer Stelle bereits geschrieben habe:

Die 20-mm-Perlonbänder konnte ich bei dieser Uhr problemlos durchziehen. Was wohl an der gewebten Struktur liegt. Im lockeren Zustand steht der eine oder andere Strang vielleicht etwas über (s.o.) – beim Umbinden und mit ein wenig „Zug drauf“ reiht sich aber auch der ohne Murren ein. Kann man also machen.

Soweit also die Tipps & Tricks rund um das Thema Uhren bzw. Uhrenarmbänder mit Zwischengrößen.

Wer mag, der kann es ja mal ausprobieren :)

PS: Ein Tipp noch, da auch diese Frage gern mal kommt. Bitte verwendet bei einem 19er oder 21er Bandanstoß  keine schmaleren Bänder. Also 18er bzw. 20er. Die Lücke, die hier entsteht, ist zwar auch nur 0,5 mm auf jeder Seite, sieht aber einfach nicht aus. Zumindest ist das mein Empfinden. Mein Tipp lautet nach wie vor: Lieber eine „Nummer größer“ – und dann „stauchen“ :)

Lese-Tipps:

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